Das Weinviertel, Österreichs größtes Weinbaugebiet, erstreckt sich von der Donau im Süden bis zur tschechischen Grenze im Norden und vom Manhartsbergkamm im Westen bis zur slowakischen Grenze im Osten.
Das 14.001 Hektar große Weinviertel ist vor allem für seine pfeffrigen Grüner Veltliner bekannt. Obwohl der Grüne Veltliner die wichtigste Rebsorte ist, präsentiert sich das Weinviertel alles andere als einheitlich. Unterschiedliche Unterregionen prägen den Charakter der hier erzeugten Weine.
Die Teilregionen des Weinviertels: Ein Mosaik der Terroirs
Aufgrund einer Kombination aus klimatischen Einflüssen und geologischer Vielfalt ist das Weinviertel in drei unterschiedliche Abschnitte unterteilt, von denen jeder einzigartige Weine hervorbringt.
- Westliches Weinviertel: Die Gegend um Retz beherbergt weitläufige historische Weinkeller und ein trockenes Mikroklima, das den Rotweinanbau begünstigt. Im Pulkautal kultivieren Orte wie Jetzelsdorf und Haugsdorf fruchtige Zweigelt und Blauen Portugieser. Die Granitböden von Röschitz hingegen verleihen Grünen Veltliner und Riesling ihre Finesse.
- Nordöstliches Weinviertel: Poysdorf und Umgebung sind bekannt für ihren würzigen Grünen Veltliner sowie für frische Welschriesling- und Pinot-Sorten. Die Kalksteinfelsen von Staatz und Falkenstein bieten ein hervorragendes Terroir für mineralische Weine, während Herrnbaumgarten und Schrattenberg für ihre ausdrucksstarken Rotweine bekannt sind. Der Weinviertel DAC mit seinen charakteristischen Pfeffernoten gedeiht hier prächtig.
- Südöstliches Weinviertel: Die Nähe zur Marchfelder Ebene und der Einfluss des pannonischen Klimas prägen Weine mit runderer Textur. Zwischen Auersthal und Mannersdorf erreichen Riesling, Pinot Noir und Traminer beeindruckende Qualitäten, darunter auch hochkarätige Prädikatweine.
Die Dominanz von Grünem Veltliner und Weinviertel DAC
Grüner Veltliner dominiert das Weinviertel und bedeckt über 7.000 Hektar – das entspricht fast der Hälfte der gesamten österreichischen Rebfläche und einem bedeutenden Anteil der weltweiten Produktion. Trotz der unterschiedlichen Terroirs zeichnen sich die Weine der DAC Weinviertel durch eine charakteristische Pfeffernote aus: Aromen von grünem, weißem und sogar schwarzem Pfeffer werden von frischer Säure und einem fruchtigen Bouquet ergänzt. Dieser prägende Charakter hat die DAC Weinviertel seit ihrer Gründung im Jahr 2002 geprägt und sie zur ersten geschützten Ursprungsbezeichnung Österreichs für Wein gemacht.
Seit dem Jahrgang 2009 hat sich der dichte, vollmundige Weinviertel DAC Reserve dem frischen Klassik-Stil angeschlossen und bietet zusätzliche Tiefe und Komplexität. Die Einführung der Bezeichnung „Große Reserve“ im Jahr 2020 unterstreicht die Fähigkeit der Region, lange gereifte, hochwertige Weine zu erzeugen.
Führende Rebsorten im Weinviertel
Während der Grüne Veltliner die unangefochtene Nummer eins ist, tragen auch andere Rebsorten zur Vielfalt der Region bei:
- Grüner Veltliner – 50 % (6.829 ha)
- Zweigelt – 13 % (1.805 ha)
- Welschriesling – 6,5 % (894 ha)
- Riesling – 5,1 % (694 ha)
- Müller-Thurgau – 3,2 % (436 ha)
- Muskateller – 3,2 % (433 ha)
Weine aus dem Weinviertel mit Speisen kombinieren
Der Weinviertel DAC harmoniert hervorragend mit traditionellen österreichischen Gerichten wie Aufschnitt, Pasta mit Schinken und Käse sowie Wiener Schnitzel. Er passt auch ideal zu mediterraner Bistroküche. Der strukturierte Weinviertel DAC Reserve hingegen ist ein fantastischer Begleiter zu anspruchsvollen und kreativen Gerichten sowie zu kräftiger, würziger asiatischer Küche.
Mit seiner bemerkenswerten Vielfalt und dem charakteristischen pfeffrigen Grünen Veltliner bleibt das Weinviertel ein Muss für Weinliebhaber, die die Weinschätze Österreichs entdecken möchten.
Quelle: Österreichische Weinvermarktungsbehörde