Vine plants and a sign "Grüner Veltliner" on a vineyard

Grüner Veltliner – Österreichs charakteristische Rebsorte und das bestgehütete Weingeheimnis der Welt

In den letzten Jahrzehnten hat sich Österreich , beginnend mit den frühen 1990er Jahren, (wieder) als globales Qualitätsweinland etabliert. Nach dem nationalen Weinskandal der 1980er Jahre hat die Weinbranche mehrere strategische Initiativen ergriffen: Einschränkung des Handels mit Fassweinen bei deutschen Importeuren, Fokus auf Herkunftsbezeichnungen und qualitativ hochwertige Weine, Förderung der nationalen Weinidentität durch Vinea Wachau und die Österreich Wein Marketing GmbH – Austrian Wine Marketing Board .

Ein weiterer Erfolg österreichischer Weine der letzten Zeit war die Internationalisierung des „österreichischen Aushängeschilds“ Grüner Veltliner . Einen Schub erhielt er 2002 durch eine von Jancis Robinson (JancisRobinson.com) und Tim Atkin organisierte Weinprobe. Diese markierte dank des Grünen Veltliners – der bedeutendsten Weißweinsorte Österreichs – den Beginn einer neuen Ära für die österreichische Weinindustrie.
In diesem Artikel werden wir versuchen, mehr über den Grünen Weltliner, seine Ursprünge, Eigenschaften, Regionen und seinen Ruhm zu erfahren.

Ursprung und geografische Präsenz

Die genaue Herkunft der Rebsorte ist unklar, doch vermutlich stammt sie aus Niederösterreich und ist eine natürliche Kreuzung aus Traminer und Sankt Georgien. Früher wurde Grüner Veltliner auch Weißgipfler oder Grünmuskateller genannt, doch diese Bezeichnungen sind irreführend, da er nicht zur selben Rebsortenfamilie wie Roter Veltliner und Früher Roter Veltliner gehört.

In Österreich bedecken die Weinberge des Grünen Veltliners 14.423 Hektar oder 31,0 % der Gesamtfläche und nehmen damit eine dominierende Stellung ein. Die Rebsorte ist vor allem entlang der Donau in Oberösterreich und Niederösterreich verbreitet ( Wachau DAC , Kremstal DAC , Kamptal DAC , Weinviertel DAC, Traisental DAC , Wagram DAC – ehemals Donauland) und vereinzelt im nördlichen Burgenland anzutreffen. DAC steht für Districtus Austriae Controllatus (lateinisch für Kontrollierter Bezirk Österreichs) und ist eine Klassifizierung für regionaltypische Qualitätsweine (gesetzliche Kategorie „Qualitätswein“) in Österreich.

Außerhalb Österreichs findet man die Rebsorte in der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien und in geringerem Umfang in Norditalien (Südtirol), Australien, Neuseeland, den USA und Kanada.

Weinstile und Aromen

Laut der Österreich Wein Marketing GmbH – Austrian Wine Marketing Board – bietet Grüner Veltliner „alle Qualitätsstufen – von leichten, säurebetonten Weinen bis hin zu Prädikatsweinen mit hohem Reifegrad. Die Qualität hängt stark vom Weinberg und dem Ertrag ab. Die Winzer streben nach würzigen, pfeffrigen Weinen oder Weinen mit Steinobstnoten.“
JancisRobinson.com beschrieb den Grünen Veltliner als „einen Wein, der sehr feine, vollmundige und gut lagerfähige Weine hervorbringen kann. […] Im Allgemeinen produziert der Grüne Veltliner jedoch sehr erfrischende, spritzige Weine mit einem gewissen Charakter von weißem Pfeffer, Dill und sogar Gewürzgurken.“

In einer Notiz der Domäne Wachau heißt es: „Grüner Veltliner kann sein Terroir mit transparenter, direkter Präzision widerspiegeln. Er kann einen herausragend leichten und schlanken Stil hervorbringen, eignet sich aber auch als eleganter, mittelkräftiger Speisebegleiter und liefert Weine der kraftvollen, konzentrierten Reserve-Kategorie, die weltweit hohes Ansehen genießen.“
Der Grüne Veltliner hat aufgrund seiner Vielseitigkeit viel zu bieten, wobei er je nach Anbaugebiet seinen Ursprung und seine Besonderheiten zum Ausdruck bringt.
Leichtere, ausgewogenere, frischere Weine mit ausgeprägter Mineralität und Zitrusaromen sind typisch für das Weinviertel und weisen häufig eine Pfeffernote auf. Die Einheimischen nennen sie „Pfefferl“, da er Rotundon enthält, die Aromakomponente des schwarzen Pfeffers, die auch im Syrah (Shiraz) vorkommt. Lokale Winzer verwenden den Grünen Veltliner als Basis für Sekt, was in ganz Niederösterreich üblich ist.

Ist der Wein komplexer, intensiver, charakterstärker, elegant und salzig, stammt er aus einer der renommierten Regionen Wachau, Kremstal oder Kamptal. Die Wachauer Weine zählen zu den besten, vielseitigsten und exotischsten und weisen Ähnlichkeiten mit weißem Burgunder auf. Sie zeichnen sich durch einen authentischen, vollmundigen und reichhaltigen Stil mit lebendiger Säure und erfrischenden Aromen aus.
Grüner Veltliner sind im Allgemeinen gehaltvoll, strukturiert und leicht zugänglich. Er kann in verschiedenen Stilen ausgebaut werden – als junger Wein für Wiener Heuriger, als Schaumwein oder lagerfähig.

Paarung

Dank seiner Vielseitigkeit ist Grüner Veltliner in jeder Rolle beim Speisenbegleiten zu Hause. Vergessen Sie aber nicht, dass er ein traditioneller österreichischer Wein ist und hervorragend zur österreichischen Küche passt. Er eignet sich als Vorspeise zu frischem Salat, Käse, Speck oder Schinken, harmoniert aber auch wunderbar mit Würstchen, Gegrilltem (insbesondere Hähnchen) oder Wiener Schnitzel. Darüber hinaus ist Grüner Veltliner ein perfekter Begleiter zu Fisch in jeder Zubereitungsart und asiatischen Gerichten.

Statt einer Schlussfolgerung

Um Freddy Bulmer in seinem „Ultimativen Leitfaden für österreichische Weine“ zu paraphrasieren: Grüner Veltiner gilt vielen als eines der bestgehüteten Weingeheimnisse Europas. Er ist ein einzigartiger, frischer, vielseitiger, strukturierter und unterschätzter Wein mit hohem Potenzial, der Weinliebhabern viel zu bieten hat!

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