Roter Veltliner grape

Österreichischer Roter Veltliner: Schlussstein der Veltliner-Familie

Der Rote Veltliner, eine einheimische Rebsorte, spielt innerhalb der Veltliner-Familie eine entscheidende Rolle.

Diese Elternsorte ist nicht nur die Stammmutter der renommierten Veltliner-Familie, sondern auch der natürliche Kreuzungspartner für andere namhafte österreichische Sorten wie Neuburger, Zierfandler und Rotgipfler.

Der Rote Veltliner, der vorwiegend in der Region Wagram angebaut wird, nimmt eine bedeutende Stellung im österreichischen Weinbau ein und trägt zum reichen Weinbauerbe des Landes bei.

Abstammung und Sortenformen

Der Rote Veltliner gilt als die Stammform der Veltliner-Familie. Er existiert in verschiedenen Varianten, darunter Weißroter Veltliner, Brauner Veltliner, Silberweißer Veltliner und Gelbling. Diese Variationen verdeutlichen die genetische Vielfalt innerhalb der Rebsorte Roter Veltliner und verleihen den Weinen jeweils einzigartige Charakteristika. Als autochthone Sorte ist der Rote Veltliner ein wichtiger natürlicher Kreuzungspartner und brachte unter anderem Neuburger , Zierfandler und Rotgipfler hervor, wodurch er die genetische Vielfalt des österreichischen Weinbaus bereichert.

Weinbergsfläche und Anbau

Roter Veltliner wird in wenigen ausgewählten Regionen Niederösterreichs angebaut, vorwiegend in Wagram, mit nennenswerten Anpflanzungen auch im Kamptal , Kremstal und vereinzelt im Weinviertel und in Wien. Trotz seiner historischen Bedeutung ging die Anbaufläche des Roten Veltliners zwischen 1999 und 2020 zurück, hauptsächlich aufgrund der hervorragenden Bedingungen, die diese Weinberge für den Anbau dieser Rebsorte bieten. In den letzten Jahren hat sich die Anbaufläche jedoch stabilisiert.

Regionale Verteilung

  • Niederösterreich: 196,15 Hektar (99,23 %)
    • Wagram: 109,51 ha
    • Weinviertel: 54,36 ha
    • Kamptal: 13,06 ha
    • Kremstal: 9,37 ha
    • Traisental : 3,57 ha
    • Thermenregion: 3,27 ha
    • Carnuntum: 2,33 ha
    • Wachau : 0,68 ha
  • Burgenland: 0,76 ha (0,38 %)
  • Wien: 0,76 ha (0,38 %)

Herausforderungen beim Anbau

Der Anbau von Roter Veltliner stellt einige Herausforderungen dar. Die Rebsorte benötigt früh erwärmende Standorte und Lössböden, die eine tiefe Wurzelbildung ermöglichen. Sie reagiert während der Blütezeit sehr empfindlich und ist anfällig für Spätfröste, Botrytis und Peronospora. Diese Anfälligkeiten erfordern eine sorgfältige Bewirtschaftung des Weinbergs, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten.

Ertragsmanagement und Weinqualität

Roter Veltliner ist für sein hohes Ertragspotenzial bekannt, das ein strenges Ertragsmanagement erfordert, um qualitativ hochwertige Weine zu erzeugen. Die Begrenzung des Ertrags ist unerlässlich für die Herstellung origineller, eleganter und extraktreicher Weine. Bei korrektem Management weisen Roter Veltliner feine, würzige Aromen auf und besitzen ein beachtliches Reifepotenzial. Im Gegensatz dazu können die Weine ohne angemessenes Ertragsmanagement dünn und komplex werden.

Weinprobe

Wir haben den Roten Veltliner Ried Scheiben 1ÖTW und den Roten Veltliner Ried Fumberg vom Weingut Leth aufgrund ihrer herausragenden Repräsentation dieser autochthonen Rebsorte ausgewählt. Der Ried Scheiben 1ÖTW fängt die eleganten, würzigen Aromen und die für den Roten Veltliner charakteristische Komplexität ein, während der Ried Fumberg sein außergewöhnliches Reifepotenzial und seine Tiefe unter Beweis stellt. Diese Weine verkörpern das Qualitätsversprechen des Weinguts Leth und das einzigartige Erbe des Roten Veltliners.

  • Roter Veltliner Ried Fumberg : Ein Wein von beeindruckender Tiefe und Finesse. In der Nase präsentiert er sich kühl und doch sofort einnehmend mit einem herrlichen Bouquet roter Früchte. Noten von reifen roten Beeren, getrockneten Steinfrüchten und einem Hauch frischer Erdbeeren ergeben ein lebendiges und einladendes Bouquet. Am Gaumen besticht der Wein durch bemerkenswerte Saftigkeit und Lebendigkeit. Er zeichnet sich durch Dichte und Substanz aus, wobei die Aromen roter Früchte und getrockneter Steinfrüchte aus der Nase wiederkehren. Eine subtile Würze unterstreicht seine Komplexität. Der Abgang ist lang und erfrischend.
Roter Veltliner Ried Fumberg
  • Roter Veltliner Ried Scheiben 1ÖTW : Ein außergewöhnliches Beispiel dieser autochthonen Wagramer Spezialität. In der Nase zeigt sich ein hoher Reifegrad mit ausgeprägten Aromen von Trockenfrüchten und roten Mirabellen. Noten von Orangenschale und Mandarine verleihen dem Wein eine spritzige Zitrusnote. Am Gaumen beeindruckt er mit seiner dunklen, fast rauchigen Würze, die von einer tiefen und charaktervollen Note zeugt. Die Aromen sind kräftig und ausdrucksstark, mit bemerkenswerter Fülle und samtiger Textur. Die Komplexität und der vollmundige Charakter des Weins kommen in seinem langen, anhaltenden und resonanten Nachhall wunderbar zur Geltung.
Roter Veltliner Ried Scheiben 1ÖTW

Speisenpaarung

Beide Weine profitieren von mindestens einem Jahr Flaschenreife und haben ein großes Reifepotenzial von zehn Jahren und mehr. Sie harmonieren hervorragend mit kräftigen Gerichten aus hellem Fleisch, insbesondere solchen mit reichhaltigen Saucen, und passen exzellent zu gereiftem Käse. Auch zu Pilzen wie Morcheln oder Steinpilzen sind diese Weine unübertroffen. Dank ihrer pikanten Süße-Säure-Balance ergänzen sie zudem die asiatische Küche wunderbar.

Abschluss

Trotz kultivierter Herausforderungen und rückläufiger Rebfläche bleibt der Rote Veltliner ein unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Weinerbes. Seine Rolle als Mutterrebe der Veltliner-Familie und sein Beitrag zur Entstehung anderer geschätzter österreichischer Rebsorten unterstreichen seine Bedeutung. Dank sorgfältiger Bewirtschaftung der Weinberge bringt der Rote Veltliner weiterhin charaktervolle Weine hervor, die das einzigartige Terroir der österreichischen Weinregionen widerspiegeln. Die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit dieser Rebsorte sichern ihre anhaltende Bedeutung in der Weinwelt.

Quelle: Austrian Wine Marketing

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