Wachau Wine Region

Die faszinierende Entstehungsgeschichte der Wachau: Österreichs führende Weinbauregion

Die Wachau, eine der berühmtesten Weinregionen Österreichs, kann auf eine ebenso komplexe und faszinierende Geschichte und Geografie zurückblicken wie die Weine, die sie hervorbringt.

Diese geschichtsträchtige Landschaft, eingebettet entlang der Donau, wurde durch Millionen von Jahren geologischer und klimatischer Entwicklung geformt und gipfelte in einem einzigartigen Terroir, das einige der besten Weine der Welt hervorbringt.

Die geologischen Grundlagen

Über Millionen von Jahren hat sich die mächtige Donau ihren Weg durch die massiven Gneise, Amphibolite, Marmore und Quarzite gegraben, die das zerklüftete Terrain der Wachau prägen. Die steilen Hänge des Donautals bestehen aus uralten, harten Kristalliten wie verschiedenen Gneis-, Amphibolit-, Marmor- und Quarzitarten. Fein gefalteter Gföhl-Gneis ist weit verbreitet, ebenso wie Paragneis und verfestigter Granodiorit-Gneis um Spitz. Dunkle Amphibolite, die basische Schichten bilden, die sich häufig mit Paragneis abwechseln, lassen sich auf Lava aus Unterwasservulkanen zurückführen. Marmor mit charakteristischer grauer und weißer Schichtung findet sich in den westlichen Teilen der Wachau.

Zwischen Wösendorf und Weißenkirchen, an den unteren Talhängen, befindet sich eine alte Hangrutschmasse. Sie besteht aus verwitterten, unregelmäßig geschichteten Gesteinen und Blöcken, deren ehemalige Gleitflächen mit Kaolin und rotem Lehm bedeckt sind. Kleine Reste von Kies, Sand, Schluff und Ton, wie sie beispielsweise auf dem Spitzer Burgberg und um Weißenkirchen zu finden sind, zeugen davon, dass sich dieses Gebiet aus der Molassezone entwickelte, die vor 30 bis 15 Millionen Jahren von Flüssen durchzogen und von Meeren überflutet wurde.

Löss und Flusskies

Löss, oft als dünne Schicht oder Decke auf dem älteren Gestein, findet sich auch in der Wachau. Grober Flusskies, bedeckt mit einer Schicht feiner Sedimente aus Überschwemmungen, bildet heute den Boden des Donautals.

Ein mittelalterliches Erbe aus Steinterrassen

Die Weinlandschaft der Wachau ist geprägt von ihren mittelalterlichen Steinterrassen. Diese Terrassen wurden unter der Aufsicht bayerischer Klöster sorgfältig angelegt, die das Potenzial der sonnenverwöhnten Hänge für den Weinbau erkannten. Die alten Mauern verhindern nicht nur Bodenerosion, sondern speichern auch Wärme und schaffen so ein Mikroklima, das den Reben zugutekommt.

Dynamische Klimawechselwirkungen

Das Klima der Wachau ist ein dynamisches Zusammenspiel zweier starker Klimazonen: des westlichen Atlantiks und des östlichen Pannonischen. Diese einzigartige klimatische Konstellation wird zusätzlich durch Mikroklimata beeinflusst, die durch die abwechslungsreiche Topografie der Region entstehen. Die heißen, trockenen Sommer und kalten Winter werden durch die Weite der Donau gemildert. Kühle Winde aus dem nördlich gelegenen Waldviertel verursachen deutliche Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, insbesondere in den entscheidenden Monaten vor der Weinlese. Diese tageszeitlichen Temperaturschwankungen fördern die aromatische Komplexität der Trauben und tragen zum unverwechselbaren Charakter der Wachauer Weine bei.

Wachau DAC: Ein Beweis für regionale Typizität

In Anerkennung seines einzigartigen Terroirs wurde der Wachau der Status einer geschützten Ursprungsbezeichnung (DAC) verliehen. Seit dem Jahrgang 2020 werden die Wachau DAC-Weine in drei Kategorien eingeteilt, die die Vielfalt und Typizität der Region widerspiegeln:

  1. Gebietswein : Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer, Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau, Muskat Ottonel, Roter Veltliner, Gemischter Satz, Pinot Noir, Sankt Laurent, Zweigelt oder daraus hergestellte Cuvées.
  2. Ortswein („Dorfwein“) : Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc oder Traminer.
  3. Riedenwein : Grüner Veltliner, Riesling.

Ein wesentliches Merkmal aller Wachau DAC-Weine ist die Handlese der Trauben, die eine sorgfältige Selektion und Qualität gewährleistet.

Das Klassifizierungssystem von Vinea Wachau

Seit Mitte der 1980er Jahre teilt der Winzerverband Vinea Wachau trockene Weißweine (und gelegentlich Roséweine) anhand ihres natürlichen Alkoholgehalts in drei Kategorien ein:

  • Steinfeder : Leichte, duftende Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 11,5 % vol., benannt nach dem federartigen Gras Stipa pennata.
  • Federspiel : Klassische Weine mit 11,5–12,5 % Alkoholgehalt, ein Begriff, der aus der Falknerei entlehnt ist.
  • Smaragd : Kräftige Reserveweine mit einem Mindestalkoholgehalt von 12,5 %, benannt nach den smaragdgrünen Eidechsen, die sich in den Weinbergen der Wachau sonnen.

Eine kulinarische und önologische Reise

Abseits der Weinberge bietet die Wachau eine vielfältige kulinarische Landschaft. Historische Weinorte wie Spitz, Weißenkirchen, Joching, Dürnstein und Loiben beherbergen führende Winzer und erstklassige Restaurants. Die Erkundung dieser Orte und die Überquerung der Donau zum rechten Ufer offenbaren eine Vielfalt regionaler Aromen und traditioneller Gastfreundschaft. So wird die Wachau nicht nur zu einem Reiseziel für Weinliebhaber, sondern für alle, die Österreichs reiches kulturelles Erbe kennenlernen möchten.

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