Wine Tasting

Wine-Searcher: Die bestbewerteten Weine des Jahres 2024

Weingenuss ist eine zutiefst subjektive Erfahrung. Geschmacksvorlieben, individuelle Empfindlichkeiten und kulturelle Einflüsse machen Wein zu einem äußerst persönlichen Thema.

Selbst professionelle Weinkenner sind sich oft uneinig darüber, wie ein Wein schmeckt. Wie können Plattformen wie Wine-Searcher also mit Zuversicht eine Liste der besten Weine der Welt präsentieren?

Wie bei vielen Dingen lautet die Antwort: Es ist kompliziert.

Ein datengetriebener Ansatz

Die „Besten Weine“-Listen von Wine-Searcher sind keine willkürlichen persönlichen Vorlieben. Vielmehr basieren diese Ranglisten auf Daten. Die Plattform sammelt und analysiert Bewertungen von einer Vielzahl von Kritikern, um Subjektivität zu minimieren und eine umfassende Perspektive zu bieten.

Die an diesen Bewertungen beteiligten Kritiker zählen zu den renommiertesten Stimmen der Weinwelt. Schwergewichte wie Wine Advocate , Decanter , Jancis Robinson und Jane Anson werden von Spezialisten wie La Revue du Vin de France , Jasper Morris und Patricio Tapia ergänzt. Diese Vielfalt an Meinungen gewährleistet, dass die Bewertungen einen breiten Konsens widerspiegeln und nicht den Geschmack eines einzelnen Kritikers.

Berücksichtigung der Anliegen der Produzenten

Trotz dieser strengen Methodik erhält Wine-Searcher häufig Beschwerden von Produzenten, die ihre Bewertungen anzweifeln. Beispielsweise fragt sich ein Produzent möglicherweise, warum sein Wein 93 Punkte erhalten hat, obwohl ein lokaler Verkoster ihm 96 Punkte gegeben hat. Die Antwort liegt in der Tiefe und Breite des Bewertungssystems von Wine-Searcher. Eine einzelne herausragende Bewertung kann die Gesamtpunktzahl nicht unverhältnismäßig beeinflussen, wodurch eine faire Darstellung auf Basis mehrerer Beurteilungen gewährleistet wird.

Dieser Ansatz kommt den Verbrauchern zugute, indem er eine verlässliche Momentaufnahme der Bewertung eines Weins durch verschiedene Kritiker liefert. Obwohl kein Bewertungssystem perfekt ist, zielt das Modell von Wine-Searcher darauf ab, professionelle Meinungen mit nutzergenerierten Erkenntnissen von Plattformen wie CellarTracker in Einklang zu bringen. Interessanterweise zeigen Vergleiche zwischen den Bewertungen etablierter Kritiker und den nutzergenerierten Rezensionen übereinstimmende Muster, was die Glaubwürdigkeit der zusammengefassten Bewertungen erhöht.

Die jährliche Debatte

Die „Besten Weine“-Listen von Wine-Searcher entfachen jedes Jahr hitzige Debatten unter Weinliebhabern. Leidenschaftliche – manchmal bissige – Rückmeldungen der Leser unterstreichen die intensiven Emotionen, die Wein hervorruft. Doch diese Diskussionen verdeutlichen auch die universelle Anziehungskraft des Weins und seine Fähigkeit, Gespräche und Begegnungen anzuregen.

Die Top-Weine des Jahres 2024 laut Wine-Searcher

Auch 2024 dominiert Burgund die Liste und festigt damit seinen Ruf als Favorit der Kritiker. Hier die Top 10 Weine:

  1. Domaine de la Romanée-Conti Romanée-Conti Grand Cru (Côte de Nuits, Frankreich) – 22.230 EUR (98/100)
  2. Leroy Chambertin Grand Cru (Côte de Nuits, Frankreich) – 12.694 EUR (98/100)
  3. Leroy Musigny Grand Cru (Côte de Nuits, Frankreich) – 36.269 EUR (98/100)
  4. Leroy Romanée-Saint-Vivant Grand Cru (Côte de Nuits, Frankreich) – 8.665 EUR (98/100)
  5. Leroy Domaine d'Auvenay Chevalier-Montrachet Grand Cru (Côte de Beaune, Frankreich) – 22.371 EUR (98/100)
  6. Domaine de la Romanée-Conti La Tâche Grand Cru Monopole (Côte de Nuits, Frankreich) – 6.051 EUR (97/100)
  7. Leroy Latricières-Chambertin Grand Cru (Côte de Nuits, Frankreich) – 5.850 EUR (97/100)
  8. Coche-Dury Corton-Charlemagne Grand Cru (Côte de Beaune, Frankreich ) – 5.871 EUR (97/100)
  9. Quinta do Noval Nacional Vintage Port (Portugal) – 1.161 EUR (97/100)
  10. Realm Cellars The Absurd Proprietary Red (Napa Valley, USA) - EUR 1.230 (97/100)

Trends und Beobachtungen

Die Dominanz Burgunds ist unverkennbar: Acht der zehn besten Weine stammen aus dieser Region. Besonders hervorzuheben ist die außergewöhnliche Leistung der Leroy-Weine, die ihre anhaltende Beliebtheit bei Kritikern unterstreicht.

Dieses Jahr zeichnet sich zudem durch Preissenkungen bei einigen Spitzenweinen aus. So sank beispielsweise der weltweite Durchschnittspreis für den Domaine de la Romanée-Conti Romanée-Conti Grand Cru um 2.500 Euro, während der Preis für den Leroy Chambertin Grand Cru sogar um beachtliche 11.140 Euro fiel.

Schlussbetrachtung

Die Methodik der Wine-Searcher-Rankings mag zwar nicht jeden Kritiker oder Produzenten zufriedenstellen, doch sie stellt eines der umfassendsten Systeme dar, die derzeit verfügbar sind. Diese Listen sind mehr als nur Ranglisten; sie würdigen die Vielfalt und Exzellenz der Weinwelt, regen Diskussionen an und fördern die Wertschätzung unter Weinliebhabern.

Wie die Rangliste von 2024 zeigt, zeichnen sich die „besten Weine“ nicht nur durch Qualität, sondern auch durch Tradition, Beständigkeit und die Fähigkeit aus, Kritiker und Konsumenten gleichermaßen zu begeistern. Auf ein weiteres Jahr voller anregender Diskussionen und außergewöhnlicher Weine!

Quelle: Wine-Searcher

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