Wenn es um Bordeaux geht, hat sich die alte Weisheit „Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich“ noch nie als zutreffender erwiesen.
Die besten Bordeaux-Weine des Jahrgangs 2025 sind – Trommelwirbel bitte – dieselben wie 2024. Kein einziger Neuzugang hat es auf die Liste geschafft, trotz des Reizes aufstrebender Garagenwinzer, innovativer Mikro-Négociants oder überraschend frischer Weißweine. Stattdessen dominiert die Bordeaux-Elite weiterhin und erinnert uns daran, dass Prestige, Tradition und beständige Qualität auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nach wie vor höchste Priorität haben.
Eine vertraute Riege von Größen
Alle fünf Premier Crus aus Bordeaux haben sich erneut einen Platz unter den Top 10 gesichert, zusammen mit dem traditionsreichen Pomerol-Weingut Petrus, dem legendären Château d'Yquem aus Sauternes und einigen Spitzenweinen aus Saint-Émilion und Pauillac. Was sich jedoch verändert hat, ist ihre Reihenfolge im Ranking – und vor allem ihre Preisklassen.
Die Preise sind durchweg leicht gesunken. Ob dies auf den globalen Finanzdruck, einen rückläufigen Weinabsatz oder eine veränderte Marktstimmung zurückzuführen ist, lässt sich nur vermuten. Fest steht jedoch: Bordeaux, das lange Zeit sowohl preislich als auch prestigemäßig als unantastbar galt, spürt die Auswirkungen der allgemeinen wirtschaftlichen Einschränkungen.
Die Top 10 Bordeaux-Weine des Jahres 2025 laut Wine-Searcher
- Punktzahl: 96
- Preis: 887 USD (vorher 942 USD)
- Wieder an der Spitze, beweist Lafite seine anhaltende Anziehungskraft auch inmitten schwankender Nachfrage.
- Wertung: 97 (vorher 96)
- Preis: 699 USD (vorher 729 USD)
- Preis gesenkt, Leistung gesteigert – Mouton floriert im Stillen.
- Punktzahl: 96
- Preis: 767 USD (vorher 794 USD)
- Stetig wachsende Beliebtheit bei gleichbleibender Qualität.
- Wertung: 97 (vorher 96)
- Preis: 741 USD (vorher 768 USD)
- Eine leichte Aufwertung trägt zur anhaltenden Attraktivität von Margaux bei.
5. Petrus
- Wertung: 97 (vorher 96)
- Preis: 4155 USD (vorher 4254 USD)
- Es erzielt immer noch horrende Preise, hat sich aber seinen geheimnisvollen Reiz bewahrt.
- Punktzahl: 96
- Preis: 469 USD (vorher 474 USD)
- Der obligatorische Süßwein auf der Karte und der einzige Nicht-Rotwein.
- Punktzahl: 96
- Preis: 628 USD (vorher 646 USD)
- Unerschütterliche Beständigkeit – der ganze Stolz von Pessac-Léognan.
- Punktzahl: 95
- Preis: 133 USD (vorher 139 USD)
- Das preisgünstigste Produkt im Vergleich und ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Wertung: 97 (vorher 96)
- Preis: 743 USD (vorher 763 USD)
- Aufstieg in Rang und Punktzahl – ein Ausnahmetalent aus Saint-Émilion.
- Punktzahl: 94
- Preis: 165 USD (vorher 171 USD)
- Sowohl Wert als auch Reputation blieben stabil.
Was bedeutet das alles also?
Während die Eliteproduzenten von Bordeaux ihren Prestigeanspruch behaupten, deuten die stetigen Preisrückgänge auf einen Wandel hin. Der Glanz von Lafite und Mouton mag nach wie vor faszinieren, doch Pontet-Canet und Lynch-Bages lassen auf eine wachsende Wertschätzung für preiswerte Weine in dieser traditionsreichen Region schließen. Die Weine sind weiterhin exquisit, die Kritiker nach wie vor begeistert, aber Käufer haben nun etwas mehr Spielraum.
Während sich der globale Markt für edle Weine an die neuen Gegebenheiten anpasst, steht eines fest: Die Granden Dames aus Bordeaux bleiben uns erhalten. Doch für den versierten Sammler oder ambitionierten Weinliebhaber könnte 2025 der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg sein.
Quelle: Wine-Searcher