Woman_Shopping_for_Wine_in_Grocery_Store

Der schwedische Weinmarkt im Jahr 2023: Ein Jahr der Kontraste und des Wachstums

Der schwedische Weinmarkt hat im Jahr 2023 bedeutende Veränderungen durchgemacht, wie Daten des schwedischen Zolls belegen, die vom spanischen Weinmarkt-Observatorium (OeMv) analysiert wurden (Vinetur).

Dieses Jahr war von bemerkenswerten Veränderungen sowohl beim Volumen als auch beim Wert der Weinimporte geprägt und verdeutlichte damit ein komplexes und sich ständig weiterentwickelndes Bild des Weinkonsums in Schweden.

Rückgang des Volumens, Anstieg des Wertes

Schweden importierte 2023 mengenmäßig 197,5 Millionen Liter Wein, was einem Rückgang von 7,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Wert ist der niedrigste seit 2011 und deutet auf einen rückläufigen Trend bei den Weinimporten hin. Dieser Mengenrückgang steht jedoch im deutlichen Gegensatz zum Wert der Weinimporte. Dieser erreichte einen historischen Höchststand und stieg im Vergleich zu 2022 um 5,5 % auf insgesamt 9.557 Millionen Schwedische Kronen (SEK) (82,2 Millionen EUR). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf einen deutlichen Anstieg des Durchschnittspreises pro Liter zurückzuführen, der um 13,8 % auf 48,38 SEK (4,15 EUR) kletterte.

Wirtschaftliche Übersetzung und Trends

Umgerechnet in Euro und basierend auf dem aktuellen Wechselkurs beliefen sich Schwedens Weinimporte im Jahr 2023 auf rund 820 Millionen Euro, bei einem Durchschnittspreis von 4,15 Euro pro Liter. Dieser Trend steigender Importwerte gegenüber steigenden Importmengen verdeutlicht eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu höherwertigen und teureren Weinen. Seit der Jahrtausendwende lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) der Weinimporte bei 6,3 % und übertraf damit die CAGR der Importmengen von 2,1 % deutlich.

Eine bemerkenswerte Entwicklung im Jahr 2023 war der Anstieg der Importe von Fasswein, der als einzige Kategorie einen Preisrückgang verzeichnete. Trotz dieses Preisrückgangs stieg der Wert aller importierten Weinsorten, was auf eine robuste Marktnachfrage nach verschiedenen Weinkategorien hindeutet. Flaschenwein bleibt mengenmäßig das dominierende Segment, obwohl er seit 2000 das geringste Wachstum aufweist. Mengenmäßig folgen Bag-in-Box-Weine und wertmäßig Schaumweine.

Exportdynamik: Spaniens Aufstieg

Unter den Exportländern stach Spanien 2023 besonders hervor. Die spanischen Weinexporte nach Schweden verzeichneten einen bemerkenswerten Wertzuwachs von 21 Prozent – ​​die höchste Wachstumsrate unter den zehn größten Lieferanten. Dieser Aufschwung festigte Spaniens Position als drittgrößter Weinlieferant Schwedens und trotzte damit dem globalen Trend sinkender Exportmengen. Spaniens Erfolg steht im Gegensatz zur Entwicklung Italiens und Frankreichs, Schwedens mengenmäßig führenden Weinlieferanten.

Italien hat seine Position als führender Weinexporteur nach Volumen zurückerobert und Frankreich nach zwei Jahren überholt. Dieser Erfolg ist auf einen deutlichen Anstieg der Exporte von Fassweinen zurückzuführen, die in der Regel günstiger sind. Im Gegensatz dazu ging das Volumen der französischen Weinimporte nach einem Rekordhoch im Jahr 2022 zurück. Zudem verlor Dänemark als Weinexporteur im Vergleich zu seiner herausragenden Leistung im Vorjahr an Bedeutung.

Markteinblicke und zukünftige Auswirkungen

Die sich wandelnde Dynamik des schwedischen Weinimportmarktes spiegelt breitere Trends im Konsumverhalten und die strategischen Reaktionen der Exportländer wider. Der Anstieg des durchschnittlichen Literpreises deutet auf eine wachsende Vorliebe schwedischer Konsumenten für Premiumweine hin. Dieser Wandel ist wahrscheinlich auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen, darunter höhere verfügbare Einkommen, sich verändernde Geschmacksvorstellungen und ein stärkerer Fokus auf Weinqualität.

Die Entwicklung in Spanien, Italien und Frankreich verdeutlicht die unterschiedlichen Strategien, mit denen Wein exportierende Länder auf veränderte Marktbedingungen reagieren. Spaniens Fokus auf Wertsteigerung, Italiens Mengenausweitung durch Fassweine und Frankreichs Widerstandsfähigkeit in margenstarken Segmenten unterstreichen die verschiedenen Ansätze zur Sicherung und zum Ausbau der Marktpräsenz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der schwedische Weinmarkt im Jahr 2023 durch einen deutlichen Rückgang des Importvolumens, aber einen beispiellosen Anstieg des Importwerts gekennzeichnet war. Dieser duale Trend verdeutlicht eine Verlagerung hin zum Konsum hochwertigerer Weine und unterstreicht die strategische Bedeutung von Preis- und Qualitätsoptimierung für Exportländer.

Quelle: Vinetur

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.