Die italienischen Weinexporte setzten ihren Aufwärtstrend auch 2024 fort und erreichten in den ersten acht Monaten einen bemerkenswerten Wert von 5,17 Milliarden Euro – ein Anstieg von 4,1 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023.
Dieses Wachstum spiegelt die Widerstandsfähigkeit des Sektors trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und eines sich wandelnden globalen Marktes wider. Unter den herausragenden Vertretern dieser Entwicklung stechen italienische Schaumweine besonders hervor und demonstrieren sowohl ihre wachsende Beliebtheit als auch ihre Anpassungsfähigkeit an die sich verändernden Verbraucherpräferenzen.
Schaumweine: Wachstumsmotor der italienischen Exporte
Von Januar bis August 2024 erreichten die Exporte italienischer Schaumweine 1,47 Milliarden Euro, ein Plus von 8,42 % gegenüber 2023. Dies entsprach beachtlichen 28,3 % der gesamten italienischen Weinexporte. Auch das Volumen stieg um 12 % auf 343,4 Millionen Liter und unterstreicht damit die weltweit wachsende Nachfrage nach diesen prickelnden Köstlichkeiten.
Das Phänomen Prosecco dominiert dieses Segment und trägt 1,1 Milliarden Euro zum gesamten Exportwert italienischer Schaumweine bei. Doch das Angebot an italienischen Schaumweinen reicht weit über Prosecco hinaus; Premium-Herkünfte wie Franciacorta, Asti, Trentodoc und Alta Langa bereichern die Vielfalt mit ihren einzigartigen Eigenschaften.
Veränderte Konsumtrends begünstigen Blasen
Der Erfolg italienischer Schaumweine lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:
- Veränderte Konsummuster : Weltweit tendieren Konsumenten, insbesondere jüngere Generationen, zu „leichteren“ und „einfacher zu trinkenden“ Alternativen, wodurch Schaumweine eine ideale Wahl darstellen.
- Klimatische Gegebenheiten : Wärmeres Wetter hat auch zu einer Vorliebe für erfrischende Getränke beigetragen.
- Einfluss der Mixologie : Schaumweine sind zu einem Eckpfeiler der Cocktailkultur geworden und haben ihre Reichweite dadurch noch weiter ausgebaut.
Markt-Highlights: Wo italienische Blasen platzen
Vereinigte Staaten
Die USA bleiben der wichtigste Abnehmer italienischer Schaumweine mit Exporten im Wert von 348,1 Millionen Euro (+11,3 %). Schaumweine machen mittlerweile 26,8 % der gesamten italienischen Weinexporte in die USA aus – ein Beweis für ihre Beliebtheit in einem dynamischen Markt.
Vereinigtes Königreich
Trotz eines allgemeinen Rückgangs der britischen Weinimporte bleiben italienische Schaumweine beliebt und erreichen einen Wert von 245 Millionen Euro (+1,9 %). Sie machen damit beeindruckende 47,1 % der italienischen Weinexporte nach Großbritannien aus.
Deutschland
Deutschland, Italiens wichtigster europäischer Markt, importierte italienische Schaumweine im Wert von 94,8 Millionen Euro (+7,7 %), was 12,35 % seiner gesamten Weinimporte aus Italien entspricht.
Frankreich
In der Champagne erfreuen sich italienische Schaumweine großer Beliebtheit: Die Exporte erreichten 91,3 Millionen Euro (+6,4 %). Schaumweine machen 45,4 % der gesamten italienischen Weinexporte nach Frankreich aus und unterstreichen damit ihre Attraktivität selbst in einem Markt, der von lokalen Wettbewerbern dominiert wird.
Russland
Russland zeichnet sich durch ein außergewöhnliches Wachstum aus und importierte Weine im Wert von 72,4 Millionen Euro (+67,7 %). Schaumweine machen mittlerweile 47 % der italienischen Weinexporte in diesen Markt aus.
Weitere bemerkenswerte Märkte
- Kanada : 37,5 Millionen Euro (+9,6 %), 14,76 % der Gesamtexporte.
- Belgien : 59,4 Millionen Euro (+14,9 %), 42,4 % der Gesamtexporte.
- Österreich : 41,7 Millionen Euro (+23,2 %), fast 40 % der Gesamtexporte.
- Schweden : 35,6 Millionen Euro (+8,9 %), über 27 % der Exporte.
Herausforderungen und Chancen
Während italienische Schaumweine weltweit ein starkes Wachstum verzeichnen konnten, stellen einige Märkte Herausforderungen dar:
- Asien : Japan (-5,5 %) und Südkorea (-10,1 %) verzeichneten Rückgänge, was auf die Notwendigkeit gezielter Marketingstrategien hindeutet.
- China : Moderates Wachstum (+4,1 %) deutet auf ungenutztes Potenzial hin.
Eine glänzende Zukunft für italienische Schaumweine
Da das Jahr 2024 in sein letztes Quartal geht – traditionell eine starke Phase für den Absatz von Schaumweinen –, ist die Branche für weiteres Wachstum gerüstet. Dank vielversprechender Signale aus Schlüsselmärkten und der anhaltenden Beliebtheit von prickelnden Getränken dürften italienische Schaumweine ihren Aufstieg fortsetzen und ihre Position als Eckpfeiler des italienischen Weinexporterfolgs festigen.
Quelle: WineNews