Im Jahr 2023 festigte Spanien seine Position als globaler Vorreiter im Bereich der ökologischen Landwirtschaft, insbesondere im Weinbau.
Die neuesten Daten des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung (MAPA) aus dem Bericht „Statistik der ökologischen Produktion 2023“ belegen einen deutlichen Anstieg der Fläche für ökologisch bewirtschaftete Weinberge. Spanien verfügt nun über 166.286 Hektar Bio-Weinberge, was einem Zuwachs von 10,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit machen Bio-Weinberge nun 18 % der gesamten Rebfläche des Landes aus – ein beachtlicher Erfolg für die spanische Weinbranche.
Wachstum des ökologischen Landbaus in Spanien
Spaniens ökologische Landwirtschaft verzeichnete über die Jahre ein stetiges Wachstum. Die Gesamtfläche für ökologischen Anbau erreichte 2023 fast 3 Millionen Hektar, was einem Zuwachs von 11,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ökologischer Landbau genießt weiterhin in verschiedenen Sektoren hohe Priorität, wobei der ökologische Weinbau einen der größten Beiträge leistet. Dieser Wachstumstrend ist Teil einer globalen Bewegung hin zu nachhaltiger Landwirtschaft. Spanien spielt dabei aufgrund seines günstigen Klimas, seiner langen Weinbautradition und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach Bioprodukten eine Schlüsselrolle.
Es ist außerdem erwähnenswert, dass Spaniens Engagement für den ökologischen Landbau bereits vor Jahren deutlich zugenommen hat. 2016 überschritt das Land die Marke von zwei Millionen Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche, was einen langfristigen strategischen Wandel hin zu nachhaltigeren Anbaumethoden unterstreicht. Die seitherige Entwicklung zeigt, dass dieser Wandel nicht nur anhält, sondern sich sogar noch verstärkt.
Bio-Weinberge: Ein Sektor von strategischer Bedeutung
Besonders bemerkenswert ist die Ausweitung der ökologischen Weinberge. Im Jahr 2023 wurden 166.286 Hektar für den ökologischen Weinbau genutzt, gegenüber 149.934 Hektar im Vorjahr – ein Zuwachs von 16.352 Hektar. Dieses kontinuierliche Flächenwachstum bestätigt, dass der ökologische Weinbau in Spanien immer wichtiger wird und die inländische wie internationale Nachfrage nach Biowein widerspiegelt.
Der MAPA-Bericht 2023 beleuchtet auch die industrielle Infrastruktur, die dieses Wachstum stützt. Spanien beherbergt 1.721 Weingüter und Abfüllanlagen, die sich der Produktion von Biowein widmen – eine Zahl, die die Bedeutung und den Umfang von Biowein innerhalb der spanischen Weinindustrie unterstreicht. Dieses Segment ist nur ein Teil eines umfassenderen Trends: Der Bericht hebt 10.240 registrierte Betriebe hervor, die in der ökologischen Pflanzenproduktion tätig sind, wobei Wein eine zentrale Rolle spielt.
Regionale Dynamik: Kastilien-La Mancha liegt an der Spitze
Regional gesehen ist Kastilien-La Mancha führend im spanischen Bio-Weinbau und verzeichnete 2023 beeindruckende 73.122 Hektar Bio-Rebflächen. Dies entspricht einem Zuwachs von 13,7 % gegenüber 2022 und macht Kastilien-La Mancha nicht nur zum größten Bio-Weinproduzenten Spaniens, sondern auch zum am schnellsten wachsenden in absoluten Zahlen. Die Region legte innerhalb eines Jahres beachtliche 8.829 Hektar Bio-Rebflächen zu und unterstreicht damit ihr Engagement für den ökologischen Weinbau.
Auch andere Regionen verzeichneten ein bemerkenswertes Wachstum. Katalonien legte mit 32.353 Hektar um 11 % zu und erweiterte sein Portfolio an Bio-Weinbergen um 3.271 Hektar. Die Region Valencia folgte dicht dahinter mit 19.340 Hektar (ebenfalls 11 %) und Kastilien-León mit 13.165 Hektar (8,7 %). Diese Regionen trugen zusammen mit Extremadura, La Rioja und Navarra maßgeblich zum Wachstum des spanischen Bio-Weinbaus bei.
In einigen Regionen kam es jedoch zu Rückgängen. In der Region Murcia schrumpfte die ökologisch bewirtschaftete Rebfläche um 4,4 % bzw. 607 Hektar, während auch Aragonien, Andalusien, die Region Madrid und Galicien Rückgänge verzeichneten. Die Gründe für diese Rückgänge sind vielfältig, stehen aber im deutlichen Gegensatz zum Wachstum in anderen Teilen Spaniens.
Wachstum der Infrastruktur für Biowein
Die Zahl der Weingüter und Abfüllanlagen, die sich der Bio-Weinproduktion widmen, steigt ebenfalls. Katalonien führt dieses Segment mit 399 Bio-Weingütern an, ein Plus von 8 % gegenüber dem Vorjahr. Kastilien-La Mancha folgt mit 242 Betrieben und verzeichnet ein ähnliches Wachstum. Kastilien und León, Andalusien und die Region Valencia komplettieren die Top Fünf mit jeweils über 100 Bio-Weingütern.
Das Wachstum der Infrastruktur für Biowein zeigt, dass nicht nur mehr Land für den ökologischen Weinbau genutzt wird, sondern auch ein wachsendes Netzwerk von Unternehmen entsteht, die die Produktion und den Vertrieb von Biowein unterstützen. Dies ist entscheidend für die weitere Entwicklung des Sektors, da so eine effiziente Verarbeitung, Abfüllung und Vermarktung des Weins gewährleistet wird.
Die Zukunft des ökologischen Weinbaus in Spanien
Die anhaltende Expansion von Bio-Weinbergen und der damit einhergehende Anstieg an Weingütern und Abfüllanlagen unterstreichen die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der spanischen Weinindustrie. Bio-Wein entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Segment des Weltmarktes, da Verbraucher zunehmend nachhaltig produzierte Weine bevorzugen, die frei von synthetischen Chemikalien und Pestiziden sind.
Spaniens Vorreiterrolle im ökologischen Weinbau versetzt das Land in die Lage, die steigende Nachfrage zu befriedigen. Die vielfältigen Klimazonen und die lange Weinbautradition verschaffen ihm einen Wettbewerbsvorteil, während sein Engagement für den Ausbau der ökologischen Produktion sicherstellt, dass es auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Akteur auf dem Bio-Weinmarkt bleiben wird.
Mit dem Wachstum der Branche eröffnen sich sowohl für Erzeuger als auch für Regionen Chancen, von diesem Trend zu profitieren. Regionen wie Kastilien-La Mancha und Katalonien sind Vorreiter, und auch andere Regionen vergrößern ihre Bio-Anbauflächen rasant. Spaniens Bio-Weinsektor steht daher vor weiterem Wachstum. Unterstützt wird dies durch eine robuste und expandierende Industrie, die bestens gerüstet ist, um die Herausforderungen der Bio-Weinproduktion zu meistern.
Quelle: Vinetur