Spain La Mancha Grape Harvesting Vineyard

Spanien aktiviert zum dritten Mal in Folge die Grüne Lese: Eine Maßnahme zur Stabilisierung des Weinmarktes

Zum dritten Mal in Folge hat das spanische Landwirtschaftsministerium die grüne Lese in den für die Weinherstellung vorgesehenen Weinbergen aktiviert.

Dieser Mechanismus ermöglicht die Zerstörung oder vollständige Entfernung unreifer Trauben und reduziert so den Ertrag der Weinberge effektiv auf null. Die spanische Regierung hat 19,2 Millionen Euro für diese Initiative bereitgestellt, um angesichts anhaltender Lagerüberschüsse in einigen Regionen die Marktstabilität zu fördern.

Die sogenannte Grüne Lese hat sich in den wichtigsten Weinbaunationen zu einem bewährten Instrument entwickelt, um den Weinmarkt auszugleichen. Italien hat, dem Beispiel Spaniens folgend, ein kleineres Programm eingeführt und im Rahmen seines Nationalen Weinförderprogramms für die Saison 2025/2026 4,8 Millionen Euro für die Grüne Lese bereitgestellt. Frankreich hingegen verfolgt einen drastischeren Ansatz und subventioniert die Rodung von Weinbergen direkt mit einer Prämie von 4.000 Euro pro Hektar, finanziert durch ein Budget von 120 Millionen Euro. Diese Maßnahmen spiegeln einen breiteren Trend unter den führenden Weinbaunationen wider, Überschüsse zu reduzieren und Preisschwankungen vorzubeugen.

Ziel der spanischen Grünlese ist es, den Druck auf überlagerte Anbaugebiete zu verringern und sicherzustellen, dass die Ernte 2025 den tatsächlichen Lager- und Vermarktungskapazitäten entspricht. Durch die Reduzierung potenzieller Traubenüberschüsse in der kommenden Saison soll die Maßnahme die Einkommen der Winzer vor den wirtschaftlichen Folgen eines Überangebots schützen. Obwohl die Maßnahme bereits 2023 und 2024 eingeführt wurde, konnte die Marktstabilität vor der Pandemie noch nicht wiederhergestellt werden, weshalb das spanische Ministerium die Initiative für eine weitere Kampagne verlängert hat.

Die Umsetzung des Programms wird über die autonomen Gemeinschaften Spaniens koordiniert, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Aktivierung beantragen müssen. Um Fördermittel zu erhalten, müssen die regionalen Behörden ihre Teilnahmeaufrufe bis zum 30. April 2025 veröffentlichen. Die teilnehmenden Regionen müssen zudem Zahlungsmethoden, maximale Fördersummen und Auswahlkriterien festlegen. Die Durchführung der Grünernte muss bis zum 15. Juli 2025 abgeschlossen sein.

Während die Weinbauländer weiterhin mit wirtschaftlichem Druck zu kämpfen haben, dient das spanische Programm der Grünen Lese als strategische Maßnahme zur Angleichung von Angebot und Nachfrage. Ob diese Bemühungen zu einer langfristigen Stabilisierung führen werden, bleibt abzuwarten, doch sie unterstreichen die wachsende Bedeutung staatlicher Eingriffe für die Zukunft der globalen Weinindustrie.

Quelle: WineNews

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