Close-up Photo of Brown Wine Rack

Trends auf dem russischen Weinmarkt: BRICS-Staaten im Aufwind, europäische Importe sinken

Im sich ständig wandelnden Umfeld des globalen Weinhandels haben die jüngsten Veränderungen in Russlands Importmustern die Aufmerksamkeit von Branchenbeobachtern auf sich gezogen.

Wie die Zeitung „Iswestija“ berichtet, ging ein deutlicher Rückgang der Alkoholimporte aus EU-Ländern mit einem starken Anstieg der Weinlieferungen aus den BRICS-Staaten einher. Roskatschestwo, die russische Bundesagentur für Qualitätskontrolle und Normung, lieferte Einblicke in diese sich verändernde Dynamik.

Bis Ende 2023 gingen die Importe von Stillweinen aus traditionellen europäischen Weinbauregionen wie Spanien, Frankreich und Italien um 11 %, 4 % bzw. 1 % zurück. Dieser Rückgang stellt eine deutliche Abweichung von den Trends der Vorjahre dar. Im Gegensatz dazu haben Länder, die traditionell als russlandfreundlich gelten, ihre Weinexporte deutlich gesteigert. Südafrika entwickelte sich 2024 zum Vorreiter mit einem bemerkenswerten Anstieg der Weinlieferungen nach Russland um 25 %. Auch die erstmalige Einfuhr indischer Weine nach Russland seit fünf Jahren signalisiert eine signifikante Markterweiterung. Darüber hinaus verzeichnete China seit 2021 einen fünffachen Anstieg seiner Weinexporte nach Russland, was auf eine Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern hindeutet.

Experten von Roskachestvo prognostizieren einen anhaltenden Rückgang der Importe aus „unfreundlichen“ Ländern, der unter anderem durch steigende Verbrauchssteuern bedingt ist. Dieser Trend dürfte den Marktanteil russischer Weine stärken; Prognosen zufolge könnten heimische Produkte schon bald 60 bis 65 % des gesamten Weinabsatzes in Russland ausmachen.

Olesya Latysheva , Direktorin der Abteilung für Forschung und Förderung russischer Weinprodukte bei Roskachestvo und Leiterin des Weinführers Russland , gibt Einblicke in die florierende russische Weinindustrie. Allein im ersten Quartal 2024 verzeichneten russische Weinproduzenten einen bemerkenswerten Produktionsanstieg: Die Produktion von Stillweinen stieg um 25,4 % und die von Schaumweinen um 26,5 %. Auch die Zusammensetzung der russischen Weinproduktion verändert sich: Weiß- und Roséweine machen mittlerweile 61 % der Gesamtproduktion aus, während der Anteil der Rotweine leicht auf rund 39 % gesunken ist.

Diese Entwicklungen unterstreichen einen Paradigmenwechsel auf dem russischen Weinmarkt, in dem die heimische Produktion in den Mittelpunkt rückt. Da russische Weinproduzenten ihr Angebot kontinuierlich erweitern und die Qualität verbessern, sind sie bestens gerüstet, die Weinindustrie des Landes neu zu definieren und ihre zukünftige Entwicklung maßgeblich zu prägen.

Quelle: Izvestia

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