Pernod Ricard Products

Pernod Ricard: Ausweitung der organischen operativen Marge im 1. Halbjahr bis Geschäftsjahr 2025 trotz Umsatzrückgang

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 verzeichnete Pernod Ricard einen organischen Rückgang des Nettoumsatzes um 4 % auf insgesamt 6.176 Millionen Euro.

Trotz dieses Rückgangs konnte das Unternehmen seine organische operative Marge um 65 Basispunkte deutlich steigern. Dieses Ergebnis spiegelt ein effektives Umsatzwachstumsmanagement, agiles Marketing, operative Effizienz und strikte Kostendisziplin angesichts anhaltender Herausforderungen in wichtigen Märkten wie den USA und China wider.

Umsatzentwicklung: Rückläufig, aber dennoch widerstandsfähig

Rückgang der Bio-Umsätze

Der organische Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 ging um 4 % zurück, der Gesamtumsatz sank um 6 %. Dazu trugen mehrere Faktoren bei, darunter negative Währungseffekte in Höhe von 177 Mio. EUR, vorwiegend aufgrund des argentinischen Peso, der türkischen Lira und des nigerianischen Naira. Demgegenüber standen positive Sondereffekte in Höhe von 29 Mio. EUR, die diese negativen Währungseffekte teilweise kompensierten.

Trotzdem konnte Pernod Ricard im zweiten Quartal eine sequenzielle Verbesserung verzeichnen. Stärkere Ergebnisse in bestimmten etablierten und aufstrebenden Märkten trugen dazu bei, den Gesamtrückgang abzufedern. Das Mengenwachstum in mehreren Schlüsselregionen wurde teilweise durch einen Rückgang der Preise und des Produktmixes um 6 % kompensiert, der hauptsächlich auf einen ungünstigen Marktmix zurückzuführen war.

Regionale Aufschlüsselung

Amerika :

    • In den USA ging der Umsatz um 7 % zurück, trotz eines Wachstums von 1 % im US-Spirituosenmarkt, angeführt von trinkfertigen Getränken (RTDs). Die Gesamtperformance wurde durch einen Rückgang der PR-Absätze um 6 % beeinträchtigt, die Aussichten für das zweite Halbjahr sind jedoch positiver, getragen von der starken Performance von Marken wie Jameson.
    • Kanada verzeichnete ein solides Wachstum, insbesondere bei trinkfertigen Getränken.
    • Brasilien zeigte vielversprechende Ergebnisse mit einer Erholung der Verbrauchernachfrage und Marktanteilsgewinnen.
    • In Mexiko war das Produkt komplett ausverkauft, konnte aber im Einzelhandel dennoch Marktanteile gewinnen.

Asien-Rest der Welt :

    • Indien verzeichnete ein starkes Wachstum von +6 %, angetrieben durch die hohe Nachfrage nach Marken wie Jameson, Ballantine’s und The Glenlivet. Dieser Trend dürfte sich im zweiten Halbjahr fortsetzen.
    • China musste jedoch einen dramatischen Rückgang von 25 % hinnehmen, vor allem aufgrund der schwachen Verbrauchernachfrage, anhaltender makroökonomischer Herausforderungen und des rückläufigen Schenkverhaltens im Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahr. Zwar verzeichneten Premiummarken wie Absolut, Olmeca und Jameson ein gewisses Wachstum, doch die Gesamtleistung in China war zutiefst enttäuschend.
    • In anderen asiatischen Regionen zeigte sich ein gemischtes Bild: In Japan und Vietnam war ein starkes Wachstum zu verzeichnen, in Korea und Taiwan hingegen ein Rückgang.

Europa :

    • Europa (ohne Russland) zeigte sich widerstandsfähiger und verzeichnete ein leichtes Wachstum von +1 %. Polen, Frankreich und Irland erzielten starke Ergebnisse, während Deutschland und Spanien mit rückläufigen Konsumausgaben zu kämpfen hatten. Dem Unternehmen gelang es, seinen Marktanteil im Einzelhandel in diesen Märkten auszubauen.
    • Die positive Markenperformance wurde durch solide Ergebnisse von Jameson, Chivas, Absolut und Ballantine's sowie durch starke Umsätze mit trinkfertigen Getränken erzielt.

Globaler Reiseeinzelhandel :

    • Der globale Reiseeinzelhandel verzeichnete einen deutlichen Rückgang von 9 %, der durch die ab Dezember erfolgte technische Aussetzung der Zollfreiheit für Cognac noch verschärft wurde. Zusätzlich wirkten sich die schwache Konjunktur in China und Korea sowie die politische Krise in Korea negativ aus.

Betriebliche Effizienz und Kostendisziplin

Pernod Ricard hat trotz des schwierigen Marktumfelds weiterhin den Fokus auf Kostenkontrolle, operative Effizienz und strategische Investitionen gelegt. Die organische Gewinnmarge (PRO Marge) verbesserte sich um 65 Basispunkte, dank einer Kombination aus Umsatzwachstumsmanagement, agilem Marketing und operativer Effizienz. Insgesamt hat das Unternehmen seit dem Geschäftsjahr 2023 Kosteneinsparungen in Höhe von rund 900 Millionen Euro erzielt, die direkt zur Margenverbesserung beigetragen haben.

Die Disziplin bei den Strukturkosten zeigte sich ebenfalls: Die organischen Strukturkosten sanken um 2 % und kompensierten so den Rückgang der Bruttomarge um 20 Basispunkte. Die Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung wurden sorgfältig angepasst und beliefen sich auf rund 14 % des Nettoumsatzes. Sie wurden an die schwächere Marktlage, insbesondere in China, angepasst.

Starker Cashflow und strategische Investitionen

Pernod Ricard erzielte einen beeindruckenden Free Cashflow (FCF) von 440 Millionen Euro, ein Plus von 139 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024. Dieser Anstieg ist auf ein verbessertes Working Capital, insbesondere bei den Forderungen und dem Fertigwarenbestand, zurückzuführen. Auch der Abbau strategischer Lagerbestände und die Normalisierung der Investitionsausgaben nach dem Investitionshoch des Vorjahres trugen zu diesem positiven Cashflow bei.

Die Investitionsausgaben konzentrierten sich weiterhin auf den Kapazitätsausbau in Schlüsselregionen wie Irland, den USA und Schottland sowie auf Investitionen in Fässer und Reifelager. Für das Geschäftsjahr 2025 werden Investitionsausgaben in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro erwartet, wobei die strategischen Lagerbestände voraussichtlich einem ähnlichen Muster wie im Vorjahr folgen werden.

Ausblick und Zukunftsprognosen

Trotz der anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen und geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere in den USA und China, hält Pernod Ricard an seiner Strategie fest. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 wurde angepasst und rechnet nun mit einem geringen einstelligen Rückgang des organischen Nettoumsatzes bei gleichzeitigem Bekenntnis zur Aufrechterhaltung der organischen operativen Margen.

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Übergangsjahr 2026 und einer Steigerung des organischen Nettoumsatzes. Von 2027 bis 2029 erwartet es ein stärkeres Wachstum des organischen Nettoumsatzes mit einem Zielbereich von +3 % bis +6 %, begleitet von einer kontinuierlichen Verbesserung der organischen operativen Marge.

Effizienzinitiativen bleiben ein zentraler Schwerpunkt; von 2026 bis 2029 werden Einsparungen von rund 1 Milliarde Euro erwartet. Die Verpflichtung zu einer hohen Cash-Conversion-Rate (Ziel: 80 % oder höher) wird zur Finanzierung strategischer Investitionen beitragen, die sich bis 2026 auf rund 1 Milliarde Euro normalisieren werden.

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