Pernod Ricard, eines der weltweit führenden Spirituosen- und Weinunternehmen, hat seine Umsatzzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der organische Rückgang 5,9 % und der ausgewiesene Rückgang 8,5 % beträgt.
Der Gesamtumsatz belief sich auf 2.783 Mio. EUR, belastet durch einen negativen Währungseffekt von 103 Mio. EUR, der hauptsächlich auf die Abwertung des argentinischen Peso, der türkischen Lira und des nigerianischen Naira zurückzuführen ist. Demgegenüber stand ein positiver Effekt aus Sondereffekten in Höhe von 22 Mio. EUR.
Überblick über die wichtigsten Leistungsmerkmale
Herausfordernde Marktbedingungen
Die Ergebnisse des ersten Quartals wurden maßgeblich durch makroökonomische Herausforderungen beeinträchtigt. Die Konsumstimmung blieb schwach, insbesondere in China, wo die Umsätze deutlich zurückgingen. Auch der US-Markt entwickelte sich schwächer als erwartet, belastet durch geringere Nachfrage und Lageranpassungen. Dies führte zu einem niedriger als erwartet ausgefallenen Quartalsumsatz, der durch die Schwierigkeiten im asiatischen Reiseeinzelhandel noch verstärkt wurde. Ungünstige Wetterbedingungen in Europa im Sommer dämpften die Umsätze in dieser Region zusätzlich.
Trotz dieser Gegenwinde ermöglichten die diversifizierte geografische Präsenz und das breite Portfolio von Pernod Ricard robuste Ergebnisse in Schlüsselmärkten wie Japan, Kanada, Polen, Brasilien, der Türkei und Nigeria, was dazu beitrug, Rückgänge in anderen Regionen abzumildern.
Geographische Leistung
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Amerika (-5%)
- USA (-10 %) : Der US-amerikanische Spirituosenmarkt normalisierte sich. Die Abverkaufswerte sanken um rund 5 %, während der Nettoumsatz die Auswirkungen von Bestandsanpassungen widerspiegelte. Trotzdem blieb Jameson wettbewerbsfähig, und es liegen umfangreiche Aktivierungspläne im Vorfeld der Feiertage vor. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine schrittweise Verbesserung des Wachstums erwartet.
- Kanada : Die Region verzeichnete ein starkes Wachstum, insbesondere durch neu erworbene RTD-Marken (Ready-To-Drink).
- Brasilien : Eine starke Leistung, untermauert durch günstige Vergleichswerte zum Vorjahr.
- Mexiko : Rückgang aufgrund schwächeren Tourismus, der sich auf die Umsätze in der Gastronomie auswirkt.
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Asien und übrige Welt (-8 %)
- Indien (+2%) : Trotz anfänglicher Umsatzschwankungen bleibt das zugrundeliegende Wachstum in Indien solide und dürfte sich im zweiten Quartal vollständig erholen. Jameson, Royal Stag und Blenders Pride verzeichneten allesamt zweistellige Zuwachsraten.
- China (-26 %) : Die Umsätze in China brachen aufgrund der schwachen Verbrauchernachfrage deutlich ein. Verschärft wurde die Situation durch den makroökonomischen Druck im Sommer und während des Mondfestes. Besonders betroffen waren Martell Cognac und Scotch Whiskys, während Premiummarken wie Jameson und Beefeater Zuwächse verzeichneten. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Belastung rechnet Pernod Ricard für das Gesamtjahr mit einem noch stärkeren Umsatzrückgang als im Vorjahr.
- Japan : : Konnte weiterhin gute Ergebnisse erzielen und Marktanteile gewinnen.
- Korea : Erlitt aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche Rückgänge.
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Europa (-3 % ohne Russland, +1 %)
- Die europäische Marktentwicklung war stabil, insbesondere in Polen, Deutschland und Frankreich. Ungünstige Sommerwetterbedingungen beeinträchtigten zwar die Umsätze in Westeuropa, doch insgesamt entwickelte sich die Region robust. Wichtige Marken wie Ballantine's, Mumm und trinkfertige Getränke (RTDs) konnten ihre positive Entwicklung fortsetzen.
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Globaler Reiseeinzelhandel (+3%)
- Der globale Reiseeinzelhandel (ohne Asien) verzeichnete ein starkes Wachstum, insbesondere dank der hohen Umsätze von Absolut, Jameson und Ballantine's. Die Konsumstimmung chinesischer Reisender blieb jedoch verhalten, und die Aussichten für dieses Segment sind weiterhin vorsichtig.
Markenspezifische Leistung
- Strategische internationale Marken (-10 %) : Dieser Rückgang war hauptsächlich auf die schwache Performance von Martell in China, Royal Salute in Korea und The Glenlivet in den USA zurückzuführen.
- Strategische lokale Marken (+1%) : Die positive Entwicklung bei Seagram's Whiskys und Kahlúa setzte sich fort.
- Spezialmarken (-9%) : Der Rückgang in diesem Bereich wurde dem US-Markt zugeschrieben, allerdings gab es positive Ergebnisse von Bumbu, Redbreast und der Spot Range irischer Whiskys.
- RTDs : Diese Kategorie florierte weiterhin mit zweistelligem Wachstum, angeführt von Absolut und Ace Beverage.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2025
Pernod Ricard hält trotz des verhaltenen Jahresbeginns an seiner langfristigen Wachstumsstrategie fest. Das Unternehmen nutzt sein breites Portfolio und seine globale Präsenz, um die Erholung voranzutreiben. Während der Abschwung in China und die Lageranpassungen in den USA weiterhin Herausforderungen darstellen, wirken Märkte wie Indien, Brasilien und Japan dem entgegen.
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen:
- Der organische Nettoumsatz wird dank steigender Absatzmengen wieder wachsen.
- Eine stabile organische operative Marge wird angestrebt, mit dem Ziel, das obere Ende des mittelfristigen Finanzrahmens von +4 % bis +7 % organischem Nettoumsatzwachstum und einer Steigerung der operativen Marge um +50 bis +60 Basispunkte zu erreichen.
Strategische Initiativen für die Zukunft
Pernod Ricard plant vor der Festtagssaison massive Marketinginvestitionen, insbesondere in Schlüsselmarken wie Jameson. Mit soliden Plänen und dem Fokus auf Marktführerschaft in Regionen mit hohem Potenzial will das Unternehmen in den kommenden Quartalen wieder an Fahrt gewinnen. Die Geschäftsentwicklung in Indien, Brasilien, Japan und im Reiseeinzelhandel dürfte maßgeblich dazu beitragen, die Rückgänge in China und den USA auszugleichen.
Im weiteren Jahresverlauf wird die kontinuierliche Beobachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, insbesondere in Asien, sowie die Steuerung der Wechselkursvolatilität unerlässlich sein. Darüber hinaus werden strategische Maßnahmen, wie die Abmilderung der Auswirkungen der vorübergehenden chinesischen Einfuhrzölle, entscheidend für die Sicherung der Finanzlage von Pernod Ricard sein.