In den sonnenverwöhnten Weinbergen Neuseelands, wo die kühlen Brisen des Pazifiks einige der besten Weine der Welt hervorbringen, brachte das Jahr 2023 eine überraschende Wendung für die renommierte Weinindustrie des Landes.
Inmitten globaler Veränderungen und wirtschaftlicher Schwankungen erlebten die neuseeländischen Weinexporte einen deutlichen Rückgang, was ein entscheidendes Jahr für die Winzer und Exporteure des Landes markierte.
Ein Jahr der Kontraste
Laut aktuellen Daten des neuseeländischen Zolls gingen die Weinexporte im Jahr 2023 zurück: Die Mengen sanken um 8,6 % und der Wert um 5,8 %. Trotz dieser Zahlen – insgesamt 270 Millionen Liter und 2,113 Milliarden NZD (1,21 Milliarden EUR) – gab es ermutigende Anzeichen. Der Durchschnittspreis pro Liter stieg um 3,1 % auf 7,82 NZD (4,48 EUR), was auf einen robusten Markt hindeutet, in dem Qualität weiterhin einen hohen Wert hat.
Das Jahr verlief für die neuseeländische Weinindustrie in zwei deutlich unterschiedlichen Hälften. Die erste Hälfte war von einem starken Wachstum sowohl im Volumen als auch im Wert geprägt und setzte damit ein positives Zeichen. Ab Juni traten jedoch Herausforderungen auf, die zu einem Abschwung führten und die Gesamtleistung der Branche beeinträchtigten.
Vielfältige Auswirkungen über verschiedene Kategorien hinweg
Der Abschwung betraf alle Kategorien neuseeländischer Weine, wobei sowohl Menge als auch Wert durchweg zurückgingen. Flaschenweine, das Rückgrat der neuseeländischen Weinexporte, verzeichneten einen Mengenrückgang von 8,9 % und einen Wertverlust von 4,8 %. Trotzdem stieg der Durchschnittspreis pro Flasche um 4,5 % und überstieg erstmals 10 NZD (5,7 EUR), was auf eine Präferenz für höherwertige Weine hindeutet.
Im Gegensatz dazu standen Schaumweine und Bag-in-Box-Verpackungen vor deutlicheren Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Absatzmenge. Bei Schaumweinen ging der Absatz um fast 30 % zurück. Gleichzeitig stiegen jedoch die Durchschnittspreise in diesen Kategorien, was auf eine Verschiebung hin zu Premiumprodukten trotz sinkender Absatzmengen hindeutet.
Entwicklung der Exportdynamik
Die neuseeländische Weinexportlandschaft hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gewandelt. Im Jahr 2000 dominierten Flaschenweine die Exporte und machten über 92 % des Gesamtvolumens aus. Heute repräsentiert das Segment der Fassweine, einschließlich BiB-Formaten, über 40 % der Gesamtexporte und verdeutlicht damit die Anpassungsfähigkeit der Branche und die Diversifizierung ihres Exportportfolios.
Globaler Fußabdruck und Zukunftsperspektiven
Neuseeländische Weine werden mittlerweile in 104 Ländern weltweit vertrieben, wobei die USA, Großbritannien und Australien zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen. Trotz der Herausforderungen des Jahres 2023 zeigten sich diese Märkte widerstandsfähig: Die Rückgänge bei Absatzmengen und -werten fielen im Vergleich zum Durchschnitt weniger stark aus, was die anhaltende weltweite Nachfrage nach den unverwechselbaren neuseeländischen Weinen unterstreicht.
Blick in die Zukunft
Der Weg der neuseeländischen Weinindustrie von ihren bescheidenen Anfängen bis hin zu weltweitem Ruhm zeugt von ihrer Widerstandsfähigkeit, Innovationskraft und ihrem Qualitätsanspruch. Auch angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und sich wandelnder Verbraucherpräferenzen sind die neuseeländischen Winzer bestens gerüstet, sich anzupassen, Innovationen voranzutreiben und ihre Tradition der Exzellenz zu wahren.
Der Weg in die Zukunft mag Herausforderungen mit sich bringen, doch die Zukunft der neuseeländischen Weinindustrie bleibt vielversprechend. Mit einem konsequenten Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und Verbraucherpräferenzen sind neuseeländische Weine bestens gerüstet, um auch weiterhin Gaumen weltweit zu begeistern und ihren Platz unter den besten Weinen der Welt zu sichern.
Quelle: Vinetur