Italian Wines

Der italienische Weinmarkt im Jahr 2024: Herausforderungen und Erkenntnisse

Der italienische Weinsektor stand 2024 vor einer schwierigen Zeit im großflächigen Einzelhandelsvertrieb.

Laut von WineNews analysierten Daten von Circana schloss das Jahr mit rückläufigen Absatzmengen in allen Weinkategorien ab, insbesondere im Segment der Standardweine. Zwar gab es einen leichten Wertzuwachs (+0,8 %), dieser war jedoch größtenteils auf Inflation und nicht auf echtes Marktwachstum zurückzuführen. Im Folgenden betrachten wir die wichtigsten Trends und Kennzahlen, die das Jahr geprägt haben.

Die Absatzmengen sinken auf ganzer Linie

Der Absatz von Wein in italienischen Hypermärkten, Supermärkten und kleinen Selbstbedienungsläden sank im Vergleich zu 2023 um 3,4 % auf 436,4 Millionen Liter. Trotzdem blieb der Gesamtumsatz mit 1,9 Milliarden Euro stabil. Diese Stabilität verschleiert jedoch den inflationsbedingten Wertanstieg, der auf einen tieferliegenden Konsumrückgang hindeutet.

DOC- und DOCG-Weine führen den Markt an

Die Kategorien DOC (Denominazione di Origine Controllata) und DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) behaupteten ihre Position als qualitatives und finanzielles Rückgrat des italienischen Weinmarktes. Diese Weine erzielten mit einem Umsatz von 1,05 Milliarden Euro den Löwenanteil und repräsentierten 55 % des gesamten Marktwerts. Obwohl die Mengen in diesem Segment leicht um 2,5 % auf 161,6 Millionen Liter zurückgingen, wuchs der Wert des Segments um 0,6 %, was seine Premium-Attraktivität unterstreicht.

Gewöhnliche Weine leiden am meisten

Bei den Standardweinen, die nach wie vor einen beachtlichen Anteil von 35,5 % am gesamten Weinabsatz ausmachen, war der Rückgang am stärksten. Das Absatzvolumen sank um 5,9 % auf 155,8 Millionen Liter, der Wert ging hingegen nur geringfügig um 0,5 % zurück. Diese Zahlen spiegeln die wachsende Vorliebe der Verbraucher für höherwertige Weine und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheit auf das Niedrigpreissegment wider.

IGT-Weine zeigen Widerstandsfähigkeit

Weine der Kategorie Indicazione Geografica Tipica (IGT) entwickelten sich vergleichsweise gut, mit einem nur geringfügigen Mengenrückgang von 1 % auf 111,6 Millionen Liter. Interessanterweise verzeichnete dieses Segment einen Wertzuwachs von 2,2 % auf 498,4 Millionen Euro. Dies zeigt, dass Verbraucher bereit sind, für Weine der mittleren Preisklasse mit ausgeprägter regionaler Identität einen höheren Preis zu zahlen.

Rückgang bei Dessert- und Likörweinen

Italienische Dessert- und Likörweine setzten ihren Abwärtstrend fort. Die Absatzmenge sank um 6,1 % auf lediglich 3,2 Millionen Flaschen, während ihr Wert um 4,4 % auf 28,1 Millionen Euro zurückging. Diese Weine spielen mittlerweile eine immer geringere Rolle auf dem Markt.

Ausländische Weine im Aufwind

Obwohl ausländische Weine nach wie vor nur einen kleinen Marktanteil ausmachen, verzeichneten sie ein bemerkenswertes Wachstum. Die Absatzmenge stieg um 4,7 % auf 2,8 Millionen Flaschen, ihr Wert um 5,5 % auf 19,2 Millionen Euro. Dies deutet auf ein wachsendes Interesse internationaler Weine bei italienischen Konsumenten hin.

Vertriebskanäle und regionale Aufteilung

Supermärkte dominierten den Weineinzelhandel und erzielten über 73 % des Absatzvolumens (320,9 Millionen Flaschen) und des Umsatzes (1,4 Milliarden Euro). Geografisch gesehen war Nordostitalien führend mit einem Anteil von 33,5 % am Absatzvolumen und 35 % am Umsatz. Mittelitalien, einschließlich Sardinien, folgte mit 28 % am Absatzvolumen und 30 % am Umsatz.

Marktkonzentration

Der italienische Weinmarkt ist nach wie vor stark konzentriert: Die drei größten Akteure – Caviro, Cantine Riunite & Civ und Gruppo Italiano Vini (GIV) – vereinen 11,3 % des Marktwerts auf sich. Dies unterstreicht den bedeutenden Einfluss großer Genossenschaften und Konzerne auf die Marktdynamik.

Quelle: WineNews

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.