In einem Jahr, das von wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt war, zeigte der italienische Weinmarkt eine bemerkenswerte Stabilität, wie statistische Analysen belegen.
Trotz zahlreicher Herausforderungen – Inflation, explodierende Energiekosten und globale geopolitische Spannungen – konnte die Branche die Krise überstehen.
Laut sorgfältig erhobenen Daten des Istat blieben die Exporte robust und erreichten 7,7 Milliarden Euro, was einem leichten Rückgang von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig verzeichnete der inländische Einzelhandel differenzierte Schwankungen: Wie Circana berichtete, ging das Volumen um 3,3 % zurück, während der Wert um 2,5 % zunahm.
Die von Pambianco detailliert analysierte Finanzperformance der fünfzehn größten italienischen Weingüter spiegelt die Widerstandsfähigkeit der Branche in schwierigen Zeiten wider. Der Gesamtumsatz stieg zwar leicht auf 4,3 Milliarden Euro, erreichte aber keine herausragenden Wachstumsraten. Besonders hervorzuheben sind Terre Cevico und das neu gegründete Weingut Mionetto mit beeindruckenden Wachstumsraten von 14,5 % bzw. 10 %. Ihr Aufstieg unterstreicht die Innovations- und Anpassungsfähigkeit der Branche.
Cantine Riunite & Civ , zu der auch die Gruppo Italiano Vini (GIV) gehört, behauptete ihre führende Position in der Branche mit einem Umsatz von 671 Millionen Euro. Trotz eines leichten Rückgangs von 4 % gegenüber dem Vorjahr konnte das Unternehmen seine Marktführerschaft behaupten. Dicht dahinter folgen Argea und Italian Wine Brands auf den Plätzen zwei und drei mit Umsätzen von 449,4 Millionen Euro (-1,2 %) bzw. 429,1 Millionen Euro (-0,3 %). Auch die Caviro Group verzeichnete ein beachtliches Wachstum mit einem Umsatz von 423 Millionen Euro, der vor allem auf Exportaktivitäten zurückzuführen ist.
Cavit , ein bedeutendes Unternehmen der Trentiner Weinkooperation, verzeichnete ein moderates Umsatzwachstum von 0,9 % auf 267,1 Mio. EUR. Dieser Erfolg ist vor allem auf die hohe Anerkennung der Schaumweine und die starke Exportleistung zurückzuführen, die 76 % des Gesamtumsatzes ausmachte. Die Santa Margherita Gruppo Vinicolo hingegen hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen und landete mit einem Umsatz von 255,1 Mio. EUR auf dem sechsten Platz. Dies entspricht einem Rückgang von 2 %, der auf Probleme in bestimmten internationalen Märkten zurückzuführen ist.
Marchesi Antinori setzte seinen Aufwärtstrend fort und erzielte einen Umsatz von 249 Mio. EUR, was einem beachtlichen Plus von 3,7 % entspricht. Auch Fratelli Martini konnte seine Position mit einem Umsatz von 233 Mio. EUR behaupten, verzeichnete jedoch einen Rückgang von 2 %. La Marca Vini e Spumanti und Gruppo Mezzacorona komplettierten die Top Ten mit Umsätzen von 225 Mio. EUR bzw. über 217 Mio. EUR.
Terre Cevico erwies sich als herausragender Performer des Jahres mit einem beeindruckenden Umsatzplus von 14,5 % auf 217 Mio. EUR. Auch Vivo Cantine verzeichnete ein beachtliches Wachstum mit einem Umsatzplus von 4,5 % auf über 171 Mio. EUR. Die Einführung von Mionetto erwies sich als Erfolg und führte zu einem Umsatzplus von 10 % auf 153,9 Mio. EUR. Die Lunelli-Gruppe , bekannt für ihre Flaggschiffmarke Ferrari Trento , sah sich hingegen Herausforderungen gegenüber, konnte aber trotz eines Rückgangs von 4,6 % im Jahr 2023 einen Umsatz von 145,8 Mio. EUR halten.
Mit Blick auf das Jahr 2024 erwarten Branchenanalysten laut Pambianco eine Normalisierung der Lage im Nahen Osten und eine mögliche Erholung der asiatischen und US-amerikanischen Märkte. Diese Einschätzungen spiegeln die Dynamik der italienischen Weinbranche wider, die sich durch Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und strategische Weitsicht im Umgang mit komplexen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auszeichnet.
Quelle: WineNews