Prosecco in the Garden

Italienische Schaumweinexporte erreichen 2023 einen Wert von 1,6 Milliarden Euro

Der Wert der Exporte italienischer Schaumweine überstieg von Januar bis Oktober 2023 die Marke von 1,6 Milliarden Euro und unterstreicht damit die weltweite Attraktivität italienischer Schaumweine.

Prosecco, der dominierende Faktor, trug 1,3 Milliarden Euro zu diesem Gesamtbetrag bei, während Asti 138 Millionen Euro beisteuerte. Andere Schaumweinsorten erzielten zusammen etwas mehr als 81 Millionen Euro, wie aus von WineNews analysierten ISTAT-Daten hervorgeht.

Die Dominanz des Prosecco und die Herausforderung für andere Herkunftsbezeichnungen

Diese Zahlen verdeutlichen die unterschiedliche Marktpräsenz italienischer Schaumweine. Prosecco mit einer Produktionsmenge von rund 800 Millionen Flaschen und Asti DOCG mit etwa 50 Millionen Flaschen stellen die Produktionsmengen von Franciacorta (19,5 Millionen Flaschen), Trentodoc (12 Millionen Flaschen) und Alta Langa (3 Millionen Flaschen) deutlich in den Schatten, die zusammen nicht einmal 40 Millionen Flaschen erreichen.

Trotz dieser Herausforderungen steigt die internationale Anerkennung der hochwertigen italienischen Schaumweine aus klassischer Herstellungsmethode. Insbesondere Franciacorta konnte seinen Exportanteil 2023 auf 12,1 % steigern, ein Plus von 1,5 % gegenüber 2022. Dieses Wachstum ist das Ergebnis eines Jahres mit beachtlichen Erfolgen, die vor allem durch den Wertzuwachs aufgrund der geringen Erträge der Jahrgänge 2019 und 2020 begünstigt wurden. 2023 erreichte Franciacorta einen Absatz von 19,5 Millionen Flaschen, bei einem deutlichen Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um 6,4 % von 22,90 EUR auf 24,40 EUR. Obwohl der Absatz 2022 leicht zurückging (-3,4 %), wurde dies durch einen Wertzuwachs von 2,8 % kompensiert. Das Franciacorta-Konsortium unter der Leitung von Silvano Brescianini betonte, dass im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie 2019 ein signifikantes Wachstum von 26,5 % erzielt wurde.

Marktdynamik von Franciacorta

Im Inland entfielen Ende 2023 87,9 % des Absatzes auf Franciacorta, ein Rückgang von 4,1 % gegenüber 2022. Die verbleibenden 12,1 % wurden durch Exporte mit einem Plus von 1,5 % erreicht. Die wichtigsten Importeure waren die Schweiz, Japan, Deutschland, die USA und Belgien. Das Exportwachstum fiel im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie besonders stark aus: In der Schweiz stieg der Absatz um 41,3 %, in Belgien um 23,3 % und in den USA um 17,4 %. Franciacorta erzielte einen Anteil von 77,7 % am weltweiten Absatz, gefolgt von Franciacorta Satèn (12,2 %) und Franciacorta Rosé (10,1 %).

Das langsame und stetige Wachstum von Alta Langa

Alta Langa festigt seine Präsenz in Italien und expandiert gleichzeitig vorsichtig ins Ausland. Diese kleine Enklave der klassischen piemontesischen Weinherstellung, die 2023 3,2 Millionen Flaschen produzierte, verzeichnet einen wachsenden Exportanteil, der aktuell jedoch nur 10 % beträgt. Maria Cristina Castelletta, Präsidentin des Alta Langa Konsortiums, hob das natürliche Wachstum von Absatz und Produktion hervor und bemerkte trotz des begrenzten Angebots ein gestiegenes Interesse an ihrer Herkunftsbezeichnung.

Trentodocs steigende Popularität

Trentodoc, die erste anerkannte DOC-Weinregion nach der klassischen italienischen Methode, verzeichnet ebenfalls ein vielversprechendes Wachstum. Enrico Zanoni, Leiter des Observatoriums des Trentodoc-Instituts, berichtete für 2022 von einem Umsatz von 180 Millionen Euro bei 13 Millionen verkauften Flaschen und einem Nachfrageanstieg von 7 %. Bekannt für seine prickelnden Bergweine, hat Trentodoc viel Anerkennung gefunden und Auszeichnungen bei Tom Stevensons World Sparkling Wine Championship gewonnen. Diese Anerkennung dürfte den Exportanteil von Trentodoc von 15 % weiter steigern und seinen internationalen Ruf stärken.

Abschluss

Die starke Performance italienischer Schaumweinexporte, allen voran Prosecco, unterstreicht das Potenzial anderer Herkunftsbezeichnungen wie Franciacorta, Alta Langa und Trentodoc, ihre internationale Präsenz auszubauen. Da Konsumenten weltweit die Qualität dieser nach der klassischen Methode hergestellten Weine zunehmend anerkennen, sind italienische Schaumweinhersteller bestens positioniert, um ihren Marktanteil zu vergrößern und ihren Wert im wettbewerbsintensiven globalen Weinmarkt zu steigern.

Quelle: WineNews

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