Lower Austria Wachau Vineyard

Innovative Forschung begegnet Herausforderungen im Weinbau: Künstliche Intelligenz trifft auf Krankheitsbekämpfung

Der Weinbau, ein Eckpfeiler des Agrarsektors, ist erheblichen Bedrohungen durch Krankheiten wie Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Weinrebenwelke ausgesetzt.

Zwei wegweisende Forschungsprojekte, die im Rahmen des RTI-Aufrufs für angewandte Forschung finanziert werden, haben zum Ziel, das Krankheitsmanagement in Weinbergen durch Spitzentechnologien und künstliche Intelligenz zu revolutionieren.

Eine strategische Investition in den Weinbau

Niederösterreich ergreift proaktive Maßnahmen zur Förderung seiner Weinwirtschaft durch angewandte Forschungsförderung. Vize-Landesminister Stephan Pernkopf unterstrich das Engagement des Landes, drängende soziale und ökologische Herausforderungen anzugehen und gleichzeitig das wirtschaftliche Potenzial der Region zu stärken. Johannes Schmuckenschlager, Präsident des LK Niederösterreich, betonte die Bedeutung innovativer Lösungen für einen nachhaltigen Weinbau und bekräftigte die Relevanz dieser Projekte für die Winzer vor Ort.

Vinepredict: Präzise Vorhersage von Mehltaukrankheiten

Das Projekt „Vinepredict“, initiiert von der Forschungs- und Entwicklungsgruppe Wein & Obst Klosterneuburg, hat zum Ziel, mithilfe künstlicher Intelligenz Vorhersagemodelle für Echten Mehltau (Oidium) und Falschen Mehltau (Peronospora) zu verbessern. Aktuelle großflächige, wetterbasierte Modelle weisen nicht die für einzelne Weinberge erforderliche Präzision auf und berücksichtigen häufig nicht die lokalen Gegebenheiten.

Projektleiter DI Christian Redl erklärte, dass der Einsatz von Blattfeuchtigkeitssensoren in der Baumkrone in Kombination mit KI standortspezifische Krankheitsvorhersagen ermöglicht. Dieser innovative Ansatz soll den Umweltschutz verbessern und die Pflanzengesundheit fördern, indem er den Krankheitsverlauf Tage im Voraus prognostiziert. Das Projekt, das bis Ende 2027 läuft, ist mit 350.000 Euro gefördert.

BAISIQ: Erkennung von Traubenwelke mittels KI-gestützter Bildgebung

Das zweite Projekt „BAISIQ“ befasst sich mit der Weinrebenwelke, einer komplexen und wirtschaftlich schädlichen Krankheit. Unter der Leitung von DI Dr. Michaela Griesser an der Universität für Bodenkultur und Lebenswissenschaften zielt die Forschung darauf ab, mithilfe von Bildgebungsverfahren und erklärbarer KI das Auftreten der Weinrebenwelke in Weinbergen zu quantifizieren und zu überwachen.

Ein interdisziplinäres Team aus Pflanzenphysiologen, Informatikern und Ingenieuren entwickelt Diagnosemethoden zur Standardisierung der Krankheitserkennung und zur frühzeitigen Warnung vor Krankheiten. Diese Technologie ermöglicht es Winzern, rechtzeitig Entscheidungen hinsichtlich Ernte und Verarbeitung zu treffen und so potenziell Verluste zu reduzieren. Das mit 360.000 Euro geförderte Projekt verspricht, Ertragsschätzungsinstrumente bereitzustellen, die mit nachhaltigen Anbaumethoden vereinbar sind.

Auswirkungen auf die Zukunft

Beide Projekte unterstreichen das transformative Potenzial von KI im Weinbau. Durch die Integration fortschrittlicher Technologien zielen sie darauf ab, die Umweltauswirkungen der Weinbergsbewirtschaftung zu reduzieren, Ressourcen zu optimieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klima- und krankheitsbedingten Herausforderungen zu stärken.

Mit dem Fortschritt dieser Initiativen steigt das Potenzial, nicht nur die Gesundheit der Weinberge zu sichern, sondern auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des niederösterreichischen Weinbaus zu stärken. Diese Forschungsbemühungen ebnen den Weg für eine Zukunft, in der Präzisionslandwirtschaft und ökologisches Gleichgewicht nahtlos ineinandergreifen.

Quelle: Der-Winzer

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