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Hochrangige Arbeitsgruppe für Weinpolitik: Strategische Initiative der EU-Kommission

Am 8. Juli lud die Europäische Kommission Vertreter der EU-Mitgliedstaaten zur Teilnahme an einer neu eingerichteten hochrangigen Arbeitsgruppe für Weinpolitik ein.

Diese Initiative zielt darauf ab, die Herausforderungen und Chancen des Weinsektors anzugehen. Das Auftakttreffen findet am 11. September 2024 statt. Dort werden die beteiligten Organisationen ihre Einschätzungen und Prognosen für den EU-Weinsektor vorstellen.

Einrichtung der hochrangigen Gruppe

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski kündigte die Bildung der hochrangigen Arbeitsgruppe auf der Tagung des Rates für Landwirtschaft und Fischerei am 27. Mai 2024 an. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf Forderungen des europäischen Weinsektors, der ein eigenes Forum zur Bewältigung seiner sich wandelnden Herausforderungen gefordert hat.

Ein Sektor voller Erfolge und Herausforderungen

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der EU-Weinsektor weltweit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Dank eines umfassenden Regulierungsrahmens haben sich die EU-Weinexporte wertmäßig verdreifacht und einen bedeutenden Beitrag zum EU-BIP geleistet. Der Sektor steht jedoch nun vor mehreren Herausforderungen:

  • Sinkender Inlandsverbrauch : Innerhalb der EU ist ein langfristiger Rückgang des Weinkonsums zu verzeichnen, der auf veränderte Verbraucherpräferenzen zurückzuführen ist.
  • Veränderte Verbraucherpräferenzen : Die Verbraucher bevorzugen zunehmend frischere, leichtere Weine oder andere Getränke, was sich auf die Nachfrage nach traditionellen, hochwertigen Rotweinen auswirkt.
  • Instabile internationale Märkte : Geopolitische Faktoren und ein weniger globalisiertes Umfeld beeinflussen wichtige Exportmärkte und führen zu unregelmäßigen Importmustern.
  • Klimawandel : Unvorhersehbare Produktionsbedingungen und Ernteausfälle infolge des Klimawandels verursachen erhebliche Unsicherheiten für die Erzeuger.

Ziele der hochrangigen Gruppe

Die hochrangige Arbeitsgruppe für Weinpolitik dient als Plattform, um diese Herausforderungen anzugehen und mögliche Lösungen zu erarbeiten. Die Gruppe wird mindestens dreimal tagen und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Anfang 2025 Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die zukünftige Politikentwicklung vorzulegen. Zu den Schwerpunkten gehören:

  • Anpassung an Verbrauchertrends : Strategien zur Ausrichtung der Produktion an sich wandelnde Verbraucherpräferenzen.
  • Stabilisierung der Exportmärkte : Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen geopolitischer Faktoren auf die Exportstabilität.
  • Klimaanpassung : Maßnahmen zur Unterstützung des Weinsektors bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels.

Hintergrundinformationen zum EU-Weinsektor

Der Weinsektor der EU ist ein Eckpfeiler des kulturellen Erbes der EU und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Wirtschaft, Gesellschaft und ländliche Gebiete. Die Wertschöpfungskette des Weins steigert Qualität, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des EU-Agrarsektors und schafft rund 3 Millionen direkte und indirekte Vollzeitstellen, vorwiegend im ländlichen Raum. Der Sektor trägt schätzungsweise 130 Milliarden Euro zum EU-BIP bei, einschließlich der direkten und indirekten Wertschöpfung entlang der gesamten Lieferkette.

Die EU ist weltweit führend in der Weinproduktion, im Weinkonsum und im Exportwert und trägt 60 % zur globalen Produktion, 48 % zum globalen Konsum und 60 % zum Exportwert bei. Trotz dieser führenden Position verändern gesellschaftliche und demografische Entwicklungen die Konsummuster. Traditionelle Exportmärkte sehen sich rückläufigen Konsumtrends und geopolitischen Herausforderungen gegenüber, während der Klimawandel die Produktionsstabilität weiterhin bedroht.

Quelle: Europa.eu

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