Germany Wine Consumption 2024

Deutschlands Weinkonsum sinkt im Jahr 2023: Wirtschaftlicher Druck und veränderte Gewohnheiten

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer Analyse von NielsenIQ mitteilte, ging der Weinkonsum in Deutschland im vergangenen Jahr zurück.

Die Daten zeigen, dass die Weinkäufe um vier Prozent zurückgingen, während die Einnahmen aus dem Weinverkauf um fünf Prozent sanken. Besonders betroffen waren heimische Weine im Vergleich zu internationalen Konkurrenten: Bei deutschen Weinen gingen die Verkäufe um fünf Prozent und die Einnahmen um sechs Prozent zurück.

Hauptfaktoren für den Niedergang

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule führt den Rückgang auf mehrere Faktoren zurück, darunter demografische Veränderungen, sich wandelnde Verbraucherpräferenzen und ein aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten verstärktes Kostenbewusstsein beim Kauf. „Im vergangenen Jahr kauften vier Prozent weniger Haushalte Wein und achteten besonders auf den Preis“, erklärte Reule.

Angesichts des zunehmenden finanziellen Drucks reagierten deutsche Verbraucher preissensibler. Erstmals seit 2010 sank der Durchschnittspreis sowohl inländischer als auch internationaler Weine leicht um vier Cent pro Liter. Preisunterschiede zwischen deutschen und ausländischen Weinen beeinflussten jedoch auch die Kaufentscheidungen. Deutsche Weine kosteten im Durchschnitt 4,47 Euro pro Liter, während internationale Weine mit 3,72 Euro pro Liter etwas günstiger blieben. Diese Preisdifferenz führte zu einer leichten Verlagerung der Nachfrage hin zu importierten Weinen.

Marktanteilsverschiebungen und Konsumtrends

Der Rückgang des Inlandsweinkonsums wirkte sich auf den Gesamtmarktanteil deutscher Weine aus. Beim Absatzvolumen sank ihr Marktanteil um einen Prozentpunkt auf 41 Prozent, während ihr Umsatzanteil auf 45 Prozent zurückging. Unter den ausländischen Konkurrenten behaupteten italienische Weine mit einem Marktanteil von 18 Prozent ihre Spitzenposition, während spanische Weine auf 14 Prozent (-1 Prozentpunkt) fielen und französische Weine einen leichten Anstieg auf 11 Prozent (+1 Prozentpunkt) verzeichneten.

Abgesehen vom Einzelhandel ging der Weinkonsum in Deutschland insgesamt, einschließlich des Konsums außer Haus, pro Kopf zurück. Deutsche über 16 Jahre tranken im letzten Weinjahr durchschnittlich 22,2 Liter Wein, 0,3 Liter weniger als im Vorjahr. Auch der Konsum von Schaumwein sank, der Pro-Kopf-Verbrauch ging um 0,2 Liter auf 3,6 Liter jährlich zurück.

Ausblick für den Weinmarkt

Die berichteten Weinkonsumtrends umfassen den Zeitraum vom 1. August 2023 bis zum 31. Juli 2024 und beinhalten das gesamte Marktvolumen in Deutschland von 15,9 Millionen Hektolitern Wein und 2,6 Millionen Hektolitern Schaumwein. Während wirtschaftliche Faktoren weiterhin das Kaufverhalten beeinflussen, dürfte die langfristige Entwicklung des deutschen Weinmarktes auch von umfassenderen Veränderungen der Lebensstilpräferenzen, Nachhaltigkeitsbedenken und sich wandelnden Verbrauchergeschmäckern geprägt sein.

Während die Branche diese Veränderungen bewältigt, müssen deutsche Winzer möglicherweise ihre Strategien anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei sollten sie sich auf Preisanpassungen, Marketingmaßnahmen und Innovationen konzentrieren, die den Erwartungen der Verbraucher in einem zunehmend dynamischen Markt entsprechen.

Quelle: DWI

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