Die französischen Cognac-Hersteller verzeichneten im Dezember 2024 einen Anstieg der Exporte in die Vereinigten Staaten, wobei große Produzenten wie Hennessy (LVMH) und Courvoisier (im Besitz von Campari) ihre Lieferungen deutlich erhöhten.
Der Anstieg der Exporte spiegelt sowohl eine strategische Reaktion auf mögliche Zolldrohungen der künftigen Trump-Administration als auch eine erfreuliche Erholung der US-Nachfrage nach Luxusgütern wider.
Vorbereitung auf mögliche Zölle
Die USA sind Frankreichs größter Absatzmarkt für Cognac, was die Branche besonders anfällig für potenzielle Handelskonflikte macht. Die Erinnerungen an den Handelskrieg während Donald Trumps erster Amtszeit als Präsident haben Befürchtungen vor einem möglichen Wiederaufflammen von Vergeltungsmaßnahmen geweckt. Trump hat pauschale Zölle von 10 % auf ausländische Waren vorgeschlagen, und die europäische Spirituosenindustrie könnte unter zusätzlichen Druck geraten, sollten die Handelsspannungen mit der Europäischen Union erneut aufflammen.
In Erwartung dieser Risiken haben französische Cognac-Händler in den USA Vorräte angelegt. Hennessy, der führende Hersteller, steigerte seine Lieferungen laut US-Importdaten von ImportYeti im Vergleich zum November um 17 % und im Vergleich zum Dezember 2023 um über 33 %. Die Lieferungen von Courvoisier haben sich im Dezember sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr mehr als verdoppelt, was diesen Trend zusätzlich unterstreicht.
Die Nachfrage nach Luxusgütern in den USA erholt sich
Trotz globaler Herausforderungen zeigt der US-Markt vielversprechende Anzeichen einer Erholung für Luxusgüter, darunter auch Cognac. Im Dezember verzeichneten die US-Kreditkartenausgaben für Premiummarken erstmals seit über zwei Jahren wieder ein positives Wachstum. Auch der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont meldete für das vierte Quartal 2024 starke US-Umsätze.
Analysten von Barclays stellten eine positive Entwicklung für Hennessy in den USA fest, da sich die Wein- und Spirituosensparte von LVMH auf dem Markt zu erholen begann. Diese Nachfrageerholung deckt sich mit dem allgemeinen Trend eines steigenden Luxuskonsums in den USA und bietet französischen Cognac-Herstellern einen Hoffnungsschimmer.
Herausforderungen auf dem chinesischen Markt
Während der US-Markt vielversprechend erscheint, steht die französische Cognac-Industrie in China, einem traditionell wichtigen Absatzmarkt, vor erheblichen Herausforderungen. Die Cognac-Exporte nach China brachen im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 75 % ein, was durch ein kürzlich verhängtes Verbot des Cognac-Verkaufs in Duty-Free-Shops noch verschärft wurde. Die schwache Nachfrage und die Handelsspannungen mit China haben diese Schwierigkeiten zusätzlich verstärkt und die Wachstumschancen in der Region eingeschränkt.
Quelle: Reuters