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Frankreichs Weinernte wird geringer ausfallen als erwartet

Nach dem jüngsten Bericht des französischen Landwirtschaftsministeriums wird die gesamte Weinernte nun voraussichtlich nur noch 39,3 Millionen Hektoliter betragen, gegenüber der vorherigen Schätzung von 40 bis 43 Millionen Hektolitern aus dem August.

Mehrere Schlüsselfaktoren, darunter extreme Wetterbedingungen, Pflanzenkrankheiten und Entwaldung, tragen zu diesem Rückgang bei, wobei einige Regionen besonders stark betroffen sind.

Wetterextreme und Rebkrankheiten

Ungünstige Wetterbedingungen haben den französischen Weinbergen in diesem Jahr schwer zugesetzt. Frost, Hagelstürme und Dürreperioden – teilweise bedingt durch den Klimawandel – haben den Ernteausfall verschärft. Frost ist eine der Hauptursachen, insbesondere in Regionen wie dem Jura, wo ein Ertragsrückgang von sage und schreibe 71 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet wird. Hinzu kommt die Ausbreitung von Rebkrankheiten wie Mehltau, begünstigt durch anhaltende Feuchtigkeit in einigen Gebieten, die die Situation zusätzlich erschwert.

Diese extremen Wetterlagen sind Teil eines längerfristigen Trends. Französische Weinberge sind zunehmend anfällig für Klimaschwankungen, was in den letzten Jahren, insbesondere 2017 und 2021, zu einer Reihe ertragsschwacher Jahrgänge geführt hat. Trotz der in diesem Jahr erwarteten geringeren Produktionsmenge wird die Produktion die dieser besonders schwierigen Jahre zwar übertreffen, aber nur geringfügig.

Regionale Auswirkungen: Bordeaux, Burgund und darüber hinaus

Die Auswirkungen der schlechten Vegetationsperiode waren im ganzen Land nicht einheitlich, wobei bestimmte Regionen deutlich stärkere Rückgänge verzeichneten als andere:

  • Bordeaux : Die Produktion wird voraussichtlich um 10 % sinken, wodurch die Gesamterntemenge unter 4 Millionen Hektoliter fallen wird. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang in einer Region, die bereits seit Jahren mit geringeren Ernten zu kämpfen hat.
  • Loiretal : Hier ist die Lage noch dramatischer, aufgrund von widrigen Wetterbedingungen und Krankheiten wird ein Rückgang von 35 % erwartet.
  • Burgund und Beaujolais : In beiden Regionen wird mit einem Rückgang von 25 % gerechnet, wobei die Erträge insbesondere durch ungünstige Bedingungen im Frühjahr und Mehltau-Ausbrüche beeinträchtigt werden.
  • Champagner : Trotz seines Rufs für Widerstandsfähigkeit wird die Champagne in diesem Jahr einen Rückgang der Traubenernte um 16 % verzeichnen.
  • Elsass : Die Produktion wird voraussichtlich um 13 % zurückgehen, wobei Mehltau für die Winzer in dieser nordöstlichen Region ein Hauptproblem darstellt.
  • Südwesten (Provence und Rhône-Tal) : Hier wird ein geringerer Rückgang von 12 % erwartet, obwohl die Erzeuger nach wie vor mit unberechenbaren Wetterverhältnissen zu kämpfen haben.
  • Languedoc-Roussillon : Eine der produktivsten Weinregionen Frankreichs wird einen vergleichsweise geringen Rückgang von 4 % verzeichnen und gehört damit zu den am wenigsten betroffenen Gebieten.

Im Südwesten kommt es zu einem seltenen Anstieg

Im Gegensatz zum Großteil des Landes wird im Südwesten Frankreichs als einziger Region ein leichter Produktionsanstieg erwartet. Prognosen zufolge soll die Weinproduktion dort um 1 % gegenüber 2023 steigen – ein Lichtblick in den ansonsten düsteren nationalen Aussichten. Dies wird auf günstige Wetterbedingungen und eine geringere Anfälligkeit für die andernorts beobachteten starken Fröste und Mehltau-Ausbrüche zurückgeführt.

Quelle: Vitisphere

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