Vineyards at Sancerre, Loire Valley, France

Frankreichs Weinlese 2025 trotz Rodung von Weinbergen vor der Erholung

Nach einem turbulenten Jahr 2024, das von widrigen Wetterbedingungen und Krankheiten in den Weinbergen geprägt war, dürfte Frankreich – der weltweit führende Weinproduzent – ​​im Jahr 2025 eine stärkere Ernte verzeichnen.

Nach vorläufigen Zahlen des französischen Landwirtschaftsministeriums und seiner Statistik- und Prognosedienste vom 1. August wird die Produktion voraussichtlich zwischen 40 und 42,5 Millionen Hektolitern liegen und damit nahe am Fünfjahresdurchschnitt.

Die prognostizierte Erholung erfolgt trotz der Rodungsmaßnahmen – einer 2023 eingeführten Krisenmanagementmaßnahme zur Bekämpfung von Überproduktion und Marktungleichgewichten, in deren Zuge landesweit über 20.000 Hektar Weinberge entfernt wurden . Obwohl diese Maßnahmen die Anbaufläche in mehreren Schlüsselregionen reduziert haben, haben verbesserte Wetterbedingungen günstige Voraussetzungen für die Entwicklung der Trauben geschaffen.

In weiten Teilen Frankreichs herrscht günstiges Wetter.

Der Sommer 2025 war bisher von warmem und trockenem Wetter geprägt, was die Ausbreitung von Rebkrankheiten wie dem Falschen Mehltau, der die Weinberge 2024 heimgesucht hatte, einschränkte. Bis Anfang August wurden keine größeren Wettergefahren gemeldet. Auch der Zeitpunkt der Vegetationsperiode ist bemerkenswert, da in vielen Gebieten eine ungewöhnlich frühe Reife zu beobachten ist.

Regionen wie Burgund, Champagne, das Loiretal und Charentes erwarten im Vergleich zum Vorjahr deutliche Produktionssteigerungen. Bordeaux, der Südwesten und Languedoc-Roussillon hingegen rechnen aufgrund der Auswirkungen der Rodung von Weinbergen mit moderateren Zuwächsen.

Regionaler Ausblick

  • Champagne: Es ist mit einer frühen Lese zu rechnen, die Produktion dürfte das Niveau von 2024 übertreffen und sich dem Fünfjahresdurchschnitt annähern, sofern es nicht zu wetterbedingten Störungen am Ende der Saison kommt.
  • Burgund: Günstige Witterungsbedingungen haben trotz lokaler Hagelschäden die Erträge gesteigert. Die Produktion dürfte deutlich über dem durch Mehltau reduzierten Vorjahreswert liegen. Im Beaujolais hingegen könnten Verfärbungen, Mehltau und Hagel das Ertragspotenzial einschränken.
  • Bordeaux: Trotz der Rodung von 8.000 Hektar Rebfläche seit 2023 wird erwartet, dass eine gesunde Blüte und ein geringerer Mehltau-Befall die Produktion auf dem Niveau von 2024 halten werden. Die Trauben reifen 10–12 Tage früher als geplant.
  • Elsass: Geringe Mehltaugefahr, aber geringere Traubenernte erwartet.
  • Savoyen & Jura: Gesunde Weinberge deuten auf deutliche Produktionssteigerungen ab 2024 hin.
  • Charentes & Loiretal: Starke Erholung erwartet, mit deutlichen Ertragssteigerungen.
  • Südwesten: Dank des ruhigen Wetters dürften die Gesamterträge steigen, obwohl in den östlichen Gebieten leichte Mehltau-Schäden auftraten. Die Rebfläche ist um 3.500 Hektar zurückgegangen.
  • Languedoc-Roussillon: Dank der Frühlingsregen und der Bekämpfung von Mehltau entwickelt sich die Rebfläche trotz über 10.000 Hektar gerodeter Reben gesund. Die Produktion dürfte weiterhin jährlich steigen.
  • Südosten & Korsika: Prognosen zufolge wird die Produktion das Jahr 2024 übertreffen und sich dem Fünfjahresdurchschnitt annähern.

Ein ausgewogener, aber vorsichtiger Ausblick

Die Produktionserholung ist zwar vielversprechend, doch der französische Weinsektor befindet sich weiterhin in einer heiklen Lage. Das Rodungsprogramm hat zwar dazu beigetragen, Überkapazitäten abzubauen, aber gleichzeitig das Potenzial für größere Überschüsse begrenzt. Die Erzeuger beobachten die Wetterumschwünge im Spätsommer weiterhin aufmerksam, da diese den Verlauf der Ernte noch beeinflussen könnten.

Aktuell zeichnet sich die französische Weinlese 2025 als ein Jahr verhaltenen Optimismus ab – eine mögliche Rückkehr zur Stabilität nach einer schwierigen Saison, die jedoch weiterhin von strukturellen Veränderungen in den Weinbergen des Landes geprägt ist.

Quelle: WineNews

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