Grape Vines in a Vineyard near Cognac

Die Brücke zwischen Bordeaux und Cognac: Ein einheitlicher Ansatz für die Wein- und Spirituosenbranche in Neu-Aquitanien

Die Weinregionen von Bordeaux und die auf Brandy spezialisierte Region Cognac scheinen hinsichtlich ihrer Produkte und Branchenstrukturen Welten voneinander entfernt zu sein, doch ein neuer Verband steht bereit, sie unter dem Banner von Neu-Aquitanien zu vereinen und so ihren globalen Einfluss und ihre Marktstärke zu erhöhen.

Einzigartige Welten, vereinte Mission

Bordeaux, berühmt für seine Vielfalt an Stillweinen, steht im starken Kontrast zu Cognac, wo die Brandy-Produktion dominiert. Während die Weinindustrie in Bordeaux durch eine breite Palette an Erzeugern gekennzeichnet ist, wird Cognac von wenigen großen Produzenten beherrscht, die sich ihre Lieferungen durch langfristige Verträge sichern.

Der neu gegründete Verband hat sich zum Ziel gesetzt, die Ziele der bestehenden Organisationen beider Regionen zu vereinen. Laut einer aktuellen Pressemitteilung will dieses Bündnis die gemeinsamen Stärken nutzen, um die globale Reichweite und Marktdurchdringung, insbesondere im Vertrieb und Export, zu verbessern. Diese strategische Ausrichtung ist angesichts globaler Herausforderungen wie chinesischer Antidumping-Untersuchungen und drohender protektionistischer Maßnahmen der USA von entscheidender Bedeutung.

Wirtschaftliche Großmächte in Einheit

Die Bordeaux Négoce, bestehend aus 80 Mitgliedern, vermarktet 60 % des Absatzvolumens von Bordeaux und erwirtschaftet bis Ende 2023 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro, wovon 60 % aus Exporten stammen. Im Vergleich dazu kontrolliert die SMC, das Pendant in Cognac mit 42 Mitgliedsunternehmen, 99 % der Cognac-Lieferungen und erzielt 2023 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro, überwiegend aus internationalen Märkten. Interessanterweise entspricht der Umsatz von Cognac trotz der halben Anzahl an Exporteuren dem von Bordeaux, was die konzentrierte Marktstruktur unterstreicht.

Diese Verbände vereinen zusammen einen bedeutenden Anteil von 37 % am Exportvolumen von Wein und Spirituosen und setzen sich nachdrücklich für einen offenen und fairen Freihandel ein. Sie betonen die Wichtigkeit des Abbaus von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen, der Harmonisierung der Regulierungen und der Förderung internationaler Zusammenarbeit, um nachhaltiges Wachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Branche zu gewährleisten.

Zukunftsperspektiven und Kooperationsstrategien

Die Gründung des Verbandes markiert einen Wendepunkt für die Wein- und Spirituosenbranche in Neu-Aquitanien. Durch die Abstimmung ihrer Exportstrategien und die Nutzung gebündelter Expertise wollen Bordeaux und Cognac ihre Marktpositionen stärken und sich gegen geopolitische Unsicherheiten absichern. Ihr gemeinsames Vorgehen steigert nicht nur ihre globale Wettbewerbsfähigkeit, sondern fördert auch ein innovationsfreundliches Umfeld für nachhaltige Entwicklung.

Abschluss

Angesichts der komplexen globalen Rahmenbedingungen stellt der gemeinsame Zusammenschluss von Bordeaux und Cognac einen proaktiven Schritt dar, um regionale Stärken zu bündeln und den Markteinfluss auszubauen. Durch die Förderung des Zusammenhalts ihrer unterschiedlichen Sektoren sind sie bestens gerüstet, die Zukunft der Wein- und Spirituosenindustrie in Neu-Aquitanien zu prägen und ein Vorbild für Kooperationen im globalen Weinhandel zu schaffen.

Quelle: Vitisphere

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