Nach einer schwierigen Weinlese im Jahr 2023 verzeichnete die Etna DOC- Appellation auf Sizilien im Jahr 2024 eine deutliche Erholung, wie Daten des Etna DOC Vini Protection Consortiums während der Etna Days 2025 belegen.
Die registrierte Rebfläche wuchs von 1.147 Hektar auf 1.347 Hektar und zeugt von neuem Interesse und Vertrauen in dieses vulkanische Weinbaugebiet. Insgesamt 474 Winzer trugen zu einer Produktionsmenge von über 58.000 Hektolitern bei, ein Anstieg von 69,7 % gegenüber dem Vorjahr (2023).
Trotz dieser allgemeinen Erholung fiel die Entwicklung je nach Weinsorte unterschiedlich aus. Etna Bianco , die zweitgrößte Kategorie, verzeichnete einen Rückgang von 16 % auf unter 15.000 Hektoliter , während Etna Bianco Superiore um 12,17 % sank. Den stärksten Rückgang erlebte Etna Rosato mit 43,51 % , von 3.400 Hektolitern im Jahr 2023 auf unter 2.000 Hektoliter im Jahr 2024. Etna Rosso , der Flaggschiffwein der Appellation, blieb hingegen mit fast 20.000 Hektolitern und einem Rückgang von lediglich 5,9 % stabil.
Das bemerkenswerteste Wachstum verzeichneten Schaumweine : Etna Spumante Bianco legte um 7,9 % zu, während Etna Spumante Rosato um 75,28 % in die Höhe schnellte, was die wachsende Begeisterung für Schaumweine auf Basis von Nerello Mascalese bestätigt.
Die Gesamtproduktion abgefüllter Weine erreichte 2024 rund 40.000 Hektoliter , ein Rückgang von 11,98 % gegenüber 2023, der jedoch weiterhin im historischen Durchschnitt für diese Herkunftsbezeichnung liegt. Das Konsortium betonte den erkennbaren Erholungstrend und zeigte sich optimistisch für 2025.
Auch im Exportbereich erfreuen sich die Weine vom Ätna weiterhin internationaler Anerkennung. Die USA bleiben der wichtigste Markt und nehmen rund 25 % der Gesamtproduktion ab, gefolgt von Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und den nordischen Ländern . Über 70 % der zertifizierten Produktion werden exportiert, wodurch sich die Weine vom Ätna unter den Premium-Weinen Europas positionieren.
Trotz der Herausforderungen durch Zölle berichten die Produzenten von einer stabilen Nachfrage in den USA. Giulia Monteleone vom Weingut Monteleone erwartet in diesem Jahr Rekordumsätze und merkt an, dass Weine ab 10 US-Dollar (9,30 Euro) weniger stark von den Zöllen betroffen waren. Jacopo Maniaci von Tenuta di Fessina erklärt, dass strategische Preisanpassungen und höhere Absatzmengen die Auswirkungen teilweise kompensieren konnten.
Andere Produzenten, darunter Christian Liistro von Tenuta delle Terre Nere und Emanuele Mazzoleni von Custodi delle Vigne dell'Etna , bestätigen, dass die US-Verbraucher moderate Preiserhöhungen toleriert haben, während Federico Graziani der Ansicht ist, dass sich die Weine vom Ätna durch ihren modernen Charakter und ihren territorialen Ausdruck auszeichnen.
Laut Rossella Marino Abate von Firriato und Manuela Seminara von Tenute Ballasanti ist die Pflege enger Beziehungen zu Importeuren und Konsumenten unerlässlich. Gina Russo vom Weingut Russo Winery ergänzt, dass die Marktstabilität bestehen bleibt, solange die Zölle unverändert bleiben.
Mehrere Produzenten sondieren neue Exportmärkte . Rossella Marino Abate berichtet von steigendem Interesse in Japan und Deutschland , während Manuela Seminara Mittelamerika und Asien hervorhebt. Maria Ausilia Borzì von Serafica bestätigt wachsende Kontakte aus Korea , und Giacomo Bardazzi von Frank Cornelissen nennt Brasilien als vielversprechenden Markt.
Die Piccini-Gruppe , die in 35 Ländern aktiv ist, sieht in den asiatischen Märkten besonders vielversprechende Möglichkeiten. Salvino Benanti von Cantina Benanti hob zudem das Interesse südamerikanischer und asiatischer Einkäufer während der Vinitaly hervor. Gina Russo und Giulia Monteleone erwähnten darüber hinaus das wachsende Interesse an Nordeuropa und Lateinamerika , insbesondere nach dem Mercosur-Abkommen .
In Australien und Südostasien berichten Weingüter wie Tenuta di Fessina und Tenuta delle Terre Nere von positiven ersten Ergebnissen, während Emanuele Mazzoleni Nordeuropa und Québec als wichtige Zukunftsmärkte hervorhebt. In Frankreich hat Federico Graziani aufgeschlossene Konsumenten gefunden, die sich von den stilistischen Ähnlichkeiten zwischen Ätna- und französischen Weinen angezogen fühlen. Carla Maugeri von Cantina Maugeri freut sich derweil über neue Partnerschaften in Peru, Portugal und Polen .
Trotz vorübergehender Herausforderungen beweist die Etna DOC Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und globale Anziehungskraft und bestätigt damit ihre Position als eine der dynamischsten Weinregionen Italiens.
Quelle: Vinetur