Im Jahr 2023 verzeichneten Dänemarks Weinimporte einen deutlichen Rückgang und setzten damit einen Trend fort, der im Vorjahr begonnen hatte.
Eine Analyse der spanischen Weinmarktbeobachtungsstelle (OeMv) auf Basis dänischer Zolldaten, die sich auf Vinetur bezieht, zeigt einen Rückgang des Wertes der Weinimporte um 9,7 % und einen Rückgang des Volumens um 3,4 %.
Dieser Rückgang hat zu einer Senkung des Durchschnittspreises für importierten Wein um 6,5 % geführt und markiert damit das Ende eines jahrzehntelangen Trends kontinuierlicher Preissteigerungen.
Importzahlen und Marktdynamik
Dänemark importierte absolut gesehen 176,5 Millionen Liter Wein im Wert von 5.326 Millionen Dänischen Kronen (DKK), was etwa 714 Millionen Euro entspricht. Der Durchschnittspreis für importierten Wein lag bei 4,04 Euro pro Liter bzw. 30,17 DKK pro Liter. Der Rückgang der Importe war in der zweiten Jahreshälfte 2023 besonders deutlich, mit kontinuierlichen Rückgängen sowohl im Wert als auch im Volumen über alle sechs Monate hinweg.
Trotz dieser Zahlen bleibt Dänemark hinsichtlich des Importvolumens ein stabiler Markt. Zwar ist ein leichter Rückgang von 180 Millionen Litern im Jahr 2000 auf 177 Millionen Liter im Jahr 2023 zu verzeichnen, der Wert der Importe ist jedoch seit 2000 jährlich um durchschnittlich 2,6 % gestiegen. Dieses Wachstum ist auf den Anstieg des Durchschnittspreises importierter Weine zurückzuführen, der sich von 16,30 DKK auf 30,17 DKK pro Liter nahezu verdoppelt hat. Der Preisanstieg wird auf die gestiegenen Kosten verschiedener Weinkategorien und das wachsende Interesse an hochwertigen Schaumweinen zurückgeführt.
Trends bei Weinkategorien
Im Jahr 2023 verzeichneten alle Weinkategorien im Vergleich zum Vorjahr Wertverluste. Schaumweine zeigten sich jedoch widerstandsfähig und erzielten mit einem leichten Mengenanstieg ihr bisher bestes Ergebnis. Lediglich Bag-in-Box-Weine blieben preislich stabil. Abgepackte Weine dominierten weiterhin den Markt und erreichten mit 50 % des Gesamtvolumens einen historischen Tiefststand. Seit Beginn des Jahrhunderts verzeichneten Schaumweine auf dem dänischen Markt das stärkste relative Wachstum.
Wichtige Lieferanten und Marktveränderungen
Dänemark importierte 2023 Wein aus 68 verschiedenen Ländern. Unter den zehn größten Lieferanten verzeichnete lediglich Argentinien ein Wertwachstum von 39,4 %, trotz eines Mengenrückgangs von 35,6 % aufgrund eines Preisanstiegs von 116 %. Auch Spanien konnte einen leichten Anstieg des Durchschnittspreises um 0,6 % erzielen. Italien und Frankreich, die mengenmäßig größten Lieferanten mit 40,3 Millionen bzw. 29,6 Millionen Litern, konnten dem globalen Mengenrückgang trotzen, verzeichneten aber Wertverluste.
Italien hat seit 2000 die beste Langzeitperformance auf dem dänischen Markt erzielt. Australien festigte seine Position als viertgrößter Lieferant nach Volumen mit 22,4 Millionen Litern, gefolgt von Chile und den USA mit jeweils 12,8 Millionen Litern. Wertmäßig blieben die USA trotz eines Rückgangs von 22 % mit 370 Millionen Kronen der viertgrößte Lieferant. Auch Deutschland und Australien verzeichneten deutliche Wertrückgänge, während Portugal einen leichten Rückgang von 2,6 % verzeichnete und Südafrika relativ stabil blieb. Argentinien komplettierte die Liste der führenden Lieferanten mit einem bemerkenswerten Wertzuwachs von 39,4 %.
Abschluss
Der Rückgang der dänischen Weinimporte im Jahr 2023 spiegelt die allgemeinen Herausforderungen des Marktes und die sich verändernde Dynamik der globalen Weinbranche wider. Trotz des Rückgangs sowohl des Wertes als auch des Volumens bleibt der dänische Markt langfristig stabil, mit einem leichten Rückgang des Importvolumens. Die steigende Nachfrage nach höherwertigen Weinen, insbesondere Schaumweinen, deutet auf eine Verlagerung des Konsumverhaltens hin zu Premiumprodukten bei den dänischen Verbrauchern.
Quelle: Vinetur