Die kürzlich erfolgte Abschaffung der Zölle auf australischen Wein hat zu einem bemerkenswerten Wiederaufleben der australischen Weinexporte nach China geführt, was sich in einem dramatischen Anstieg sowohl des Volumens als auch des Wertes im April zeigt.
Laut Angaben der chinesischen Zollverwaltung importierte China im April 210 Millionen Liter Wein, was einem Anstieg von 19,14 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Importwert stieg sprunghaft auf 113 Millionen US-Dollar, was einem Wachstum von 44,64 % gegenüber dem Vormonat und 44,72 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg unterstreicht die robuste Erholung der chinesischen Weinimporte, die maßgeblich durch die Wiedereinführung australischer Weine auf dem chinesischen Markt beeinflusst wurde.
Explosives Wachstum der australischen Weinimporte
Im April schnellten Australiens Weinexporte nach China um sage und schreibe 8300 % in die Höhe und erreichten einen Wert von 10,44 Millionen US-Dollar, bei einem Mengenanstieg von 675 %. Dieses beeindruckende Wachstum folgte auf die Aufhebung der Zölle Ende März, die den Handel zuvor behindert hatten. Dadurch avancierte Australien im April zum drittgrößten Weinlieferanten Chinas nach Wert und unterstrich damit die große Nachfrage des Marktes nach hochwertigen australischen Weinen. Trotz dieses Anstiegs lagen die australischen Weinmengen weiterhin hinter denen aus Frankreich, Chile, Italien und Spanien zurück, was darauf hindeutet, dass es sich bei den Importen überwiegend um hochwertige Produkte handelte.
Allgemeine Trends bei Weinimporten
Der Wiederaufschwung der australischen Weinexporte ist Teil eines breiteren Erholungstrends auf dem chinesischen Weinimportmarkt. Von Januar bis April 2024 stiegen sowohl das Gesamtvolumen als auch der Wert der Weinimporte um 7,41 % bzw. 1,29 %. Besonders bemerkenswert war dieses Wachstum bei Weinen in Kartonverpackungen, die mit einem Mengenanstieg von 32,08 % und einem Wertzuwachs von 73,65 % den höchsten Wert aller Kategorien verzeichneten. Dieser Anstieg wurde durch signifikante Importe im ersten Quartal des Jahres getragen.
Die französischen Weinimporte verzeichneten zwar nur einen moderaten Anstieg des Volumens um 0,18 %, aber einen deutlichen Wertzuwachs von 41,52 %, was auf einen Trend hin zu höherwertigen Weinimporten hindeutet. Umgekehrt waren die französischen Importe von Januar bis März sowohl mengen- als auch wertmäßig rückläufig, erholten sich zwar im April etwas, konnten die vorherigen Verluste aber nicht ausgleichen. Chile konnte seine starke Performance beibehalten, lag beim Importvolumen nahezu gleichauf mit Frankreich und profitierte von seinem guten Ruf in China.
Länderspezifische Leistung
Die Daten vom April zeigten ein uneinheitliches Bild in den verschiedenen Ländern. Neben dem starken Wachstum Australiens waren deutliche Rückgänge bei den Weinimporten aus Spanien und Neuseeland zu verzeichnen, sowohl mengen- als auch wertmäßig. Dies deutet darauf hin, dass sich die meisten Länder zwar erholen, einige jedoch Schwierigkeiten haben, ihre Marktpositionen zu halten.
Weine in Kartons bildeten eine herausragende Kategorie: Australische Importe übertrafen die US-amerikanischen wertmäßig, obwohl die USA weiterhin ein höheres Volumen aufwiesen. Dies deutet auf einen strategischen Fokus Australiens auf hochwertige Exporte hin, im Gegensatz zum volumenorientierten Ansatz der USA. Im Segment der Fassweine blieb Chile Marktführer, doch Australien verzeichnete ein deutliches Wachstum, was die Anpassung des Marktes an die Wiedereröffnung der Handelswege widerspiegelt.
Schaumwein und Zukunftsaussichten
Im Segment der Schaumweine blieb Frankreich wertmäßig führend bei den Importen, angetrieben durch den hochpreisigen Champagner, während Italien mit Prosecco-Importen mengenmäßig führend war. Auch australische Schaumweine verzeichneten ein Wachstum, was auf ein erneutes Interesse chinesischer Importeure hindeutet.
Die Präsenz australischer Weine dürfte den chinesischen Markt für Flaschenweine künftig weiter stärken. Mit der fortschreitenden Markterholung wird der erneute Anstieg der australischen Weinimporte voraussichtlich nachhaltige Auswirkungen haben und die Wettbewerbslandschaft möglicherweise verändern. Die Aufhebung der Zölle hat nicht nur die australischen Exporte angekurbelt, sondern auch zum allgemeinen Wachstum der chinesischen Weinimporte beigetragen, was auf positive Aussichten für die Branche in den kommenden Monaten hindeutet.
Quelle: Vino-Joy