Der Europäische Weinbauverband (Ceev) hat ein umfassendes „Manifest zur Zukunft des EU-Weinsektors“ veröffentlicht.
Dieses heute veröffentlichte Manifest skizziert sechs zentrale Prioritäten, die darauf abzielen, eine robuste und nachhaltige Zukunft für eine der wichtigsten Branchen Europas zu gestalten.
Während sich das Europäische Parlament auf eine Erneuerung vorbereitet und die Wahlen zwischen dem 6. und 9. Juni 2024 anstehen, dient dieses Manifest als Leuchtfeuer, das die politischen Entscheidungsträger zu fundierten Entscheidungen anleitet, die die Entwicklung des EU-Weinsektors bestimmen werden.
Im Kern plädiert das Manifest für eine marktorientierte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die Wettbewerbsfähigkeit fördert und gleichzeitig administrative Hürden abbaut. Durch die Schaffung eines innovationsfreundlichen und marktorientierten Umfelds kann die EU ihre Weingüter stärken, damit diese in einem dynamischen globalen Umfeld erfolgreich sein können und gleichzeitig die reiche Tradition der europäischen Weinkultur bewahren.
Zentral für die Vision des Manifests ist die Notwendigkeit, Tradition und Innovation in der EU-Gesetzgebung in Einklang zu bringen. Dies beinhaltet die Anpassung von Weinprodukten an die sich wandelnden Erwartungen, Bedürfnisse und Trends der Verbraucher, ohne dabei das Wesen des europäischen Weinbauerbes zu beeinträchtigen. Durch das Finden dieses sensiblen Gleichgewichts kann sich die EU als Vorreiterin in der nachhaltigen Weinproduktion positionieren und sicherstellen, dass Tradition und Innovation harmonisch zusammenwirken, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Darüber hinaus unterstreicht das Manifest die dringende Notwendigkeit, die Klimaresilienz zu stärken und den grünen Wandel im Weinsektor zu beschleunigen. Indem die EU Grundsätze für eine nachhaltige Weinproduktion definiert, Minderungsmaßnahmen priorisiert und die unschätzbaren Ökosystemleistungen der Weinberge anerkennt, kann sie mit gutem Beispiel vorangehen und so den Umweltschutz fördern und den Klimawandel bekämpfen.
Die Stärkung des EU-Binnenmarktes und die Senkung der Betriebskosten rücken als weiterer Schwerpunkt in den Fokus. Durch die vollständige Harmonisierung der Regulierungen, die Förderung der Digitalisierung und die Erleichterung des E-Commerce für Weingüter kann die EU das volle Potenzial ihres Weinsektors ausschöpfen und so mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt erzielen.
Darüber hinaus plädiert das Manifest für eine offensive Handelsstrategie, um den Marktzugang zu erweitern, Handelshemmnisse abzubauen und europäische Weinprodukte vor handelsfremden Streitigkeiten zu schützen. Indem die EU die einzigartige Weinkultur der EU fördert und ihre geografischen Angaben schützt, kann sie ihre Position als globaler Marktführer im Weinsektor festigen.
Das Manifest fordert schließlich die Annahme einer pragmatischen und wissenschaftlich fundierten EU-Gesundheitspolitik, die zwischen moderatem Weinkonsum und Alkoholmissbrauch unterscheidet. Durch die Förderung konstruktiver Dialoge und die Beseitigung von Missverständnissen rund um das Thema Wein kann die EU die Integrität ihres Weinsektors wahren und gleichzeitig verantwortungsvolle Konsumpraktiken fördern.
Da der EU-Weinsektor beeindruckende 130 Milliarden Euro zum BIP der EU beiträgt, über 52 Milliarden Euro an Steuern generiert und 3 Millionen Arbeitsplätze sichert, könnte die Bedeutung des europäischen Weins nicht größer sein. Wie Mauricio González-Gordon , Präsident von Ceev , treffend feststellt: „Der EU-Weinsektor ist nicht nur ein wirtschaftliches Kraftzentrum, sondern auch unser Erbe, die Lebensader des ländlichen Raums und unser kultureller Schatz.“ Es ist unerlässlich, dass die politischen Entscheidungsträger den in diesem Manifest formulierten Aufruf beherzigen und so eine prosperierende und nachhaltige Zukunft für den europäischen Wein sichern.
Quelle: Ceev