Toast of Champagne Drinks

Rückgang der Champagnerverkäufe im ersten Quartal 2024: Trends und Zukunftsaussichten

Champagner, der seit langem für seine Verbindung mit Luxus und Feierlichkeiten gefeiert wird, erlebt derzeit einen deutlichen Abschwung, wie Wine-Searcher berichtet.

Die Umsätze sind seit 14 Monaten in Folge rückläufig, der Abstand zwischen 2023 und dem ersten Quartal 2024 ist mittlerweile zweistellig.

Die Zahlen sind alarmierend: In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 67,4 Millionen Flaschen verkauft, verglichen mit 81,2 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres – ein Rückgang um 13,8 Millionen Flaschen bzw. 17,1 Prozent. Dieser Rückgang folgt auf einen Einbruch um 8,2 Prozent im Jahr 2023, als die Verkaufszahlen von 325,5 Millionen Flaschen im Jahr 2022 auf 299 Millionen Flaschen sanken.

Die Deutung des Niedergangs: Ein Aufruf zur Ruhe

Charles Goemaere , Generaldirektor des Comité Champagne (CIVC) , mahnt zu einer gelassenen Interpretation dieser Zahlen. Er betont, dass sich die Champagnerbranche auf langfristige Exzellenz und nicht auf kurzfristige Produktionsmengen konzentriert. Trotz der besorgniserregenden Zahlen bleibt er zuversichtlich, was die Zukunft der Champagne angeht, und verweist auf ihr kontinuierliches Qualitätsversprechen.

Eine vergleichende Perspektive

Der Bericht bietet eine optimistischere Perspektive, indem er die aktuellen Verkaufszahlen mit 2019, dem Jahr vor der COVID-19-Pandemie, vergleicht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass 2019 die niedrigsten Verkaufszahlen seit der Rezession von 2009 verzeichnet wurden. Dieser Vergleich lässt außer Acht, dass noch vor einem Jahr ein Jahresabsatz von 325 Millionen Flaschen als neue Norm nach der Pandemie prognostiziert wurde.

Finanzielles Potenzial trotz sinkenden Volumens

Ein Grund für Optimismus ist der außergewöhnliche Umsatz im Jahr 2023, der mit 6,4 Milliarden Euro (7 Milliarden US-Dollar) den höchsten Wert aller Zeiten für die Appellation erreichte. Dieser finanzielle Erfolg ist zum Teil auf Preiserhöhungen, aber auch auf eine strategische Neuausrichtung hin zu höherwertigen Cuvées, insbesondere auf den Exportmärkten, zurückzuführen. Die Kategorie der Prestige-Cuvées verzeichnete im Vergleich zu 2019 ein Plus von 11,8 Prozent, und die Exportumsätze der Kategorie Extra Brut/Brut Zero verdoppelten sich im gleichen Zeitraum.

Marktdynamik

Der Absatzrückgang war in den größten Champagnermärkten, darunter Frankreich, die USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Italien, Australien, die Schweiz, Belgien und Skandinavien, am deutlichsten. Im Gegensatz dazu stiegen die Verkäufe in Südostasien, Südkorea, Südafrika und einigen anderen Schwellenländern deutlich an. Diese Zuwächse sind zwar bemerkenswert, aber absolut gesehen relativ gering.

In Frankreich sanken die Verkäufe um 8,2 Prozent, der Umsatz stieg jedoch um 1,5 Prozent. In den zehn größten Exportmärkten gingen die Absatzmengen um 11,9 Prozent zurück, der Umsatz sank um 2,5 Prozent. Kleinere Märkte zeigten gemischte Ergebnisse; in einigen wurden deutliche Zuwächse sowohl bei den Absatzmengen als auch beim Umsatz verzeichnet.

Sektoranalyse

Jahrgangslose Champagner, die 76 Prozent des gesamten Champagnerabsatzes ausmachen, verzeichneten im Vergleich zu 2023 einen Rückgang von 8,6 Prozent. Diese Kategorie hat weltweit Marktanteile verloren, mit deutlichen Einbrüchen in Frankreich und der EU. Im Gegensatz dazu stiegen die Verkäufe jahrgangsloser Champagner in den USA, Kanada und Hongkong.

Nach zwei Jahren Wachstum verzeichnete Rosé-Champagner einen Rückgang von 17,2 Prozent, hauptsächlich bedingt durch einen Einbruch um 47 Prozent in den USA. In Japan, der Schweiz und Spanien stiegen die Verkaufszahlen jedoch. Prestige-Cuvées, die mengenmäßig einen geringeren Marktanteil ausmachen, tragen weiterhin maßgeblich zum Umsatz bei, insbesondere in Asien und den USA.

Geografische Verschiebungen

Frankreich bleibt mit einem Absatzanteil von 42,6 Prozent der größte Markt für Champagner. Sein Anteil stieg jedoch leicht an, da die Exporte deutlich stärker zurückgingen. Im ersten Quartal 2024 sanken die Exporte um 21,4 Prozent, wobei die EU mit 25,2 Prozent den stärksten Rückgang verzeichnete.

Ausblick für 2024

Die gleitenden Jahresgesamtzahlen (MAT) Ende April weisen einen Absatz von 285,1 Millionen Flaschen aus, was einem Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber 2023 und einem MAT-Rückgang von 12,5 Prozent entspricht. Dies ist der niedrigste Absatz seit 2001. Insbesondere der Absatz von Weinen ohne Jahrgangsangabe ist stark zurückgegangen und hat maßgeblich zu diesem Gesamtrückgang beigetragen.

Abschluss

Die aktuellen Verkaufszahlen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen für die Champagnerbranche. Trotz der Bemühungen, sich auf hochwertige Cuvées und neue Märkte zu konzentrieren, steht der Sektor vor schwierigen Zeiten. Der deutliche Kontrast zwischen optimistischen Langzeitprognosen und der aktuellen Verkaufsrealität zeigt, dass die Champagnerhäuser sich rasch an die veränderte Marktdynamik anpassen müssen, um Stabilität und Wachstum zurückzugewinnen.

Quelle: Comité Champagne (CIVC)

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