Inmitten einer eher glanzlosen Phase erfuhr der En-Primeur-Markt in Bordeaux einen dringend benötigten Impuls, da Einzelhändler und Betreiber mit einem deutlichen Preisrückgang für den Jahrgang 2023 rechneten; einige spekulierten sogar über eine drastische Reduzierung um 30 Prozent, wie WineNews berichtete.
Die ersten Weine „ex chateau“, die im Anschluss an die „Semaine des Primeurs“ vom 22. bis 25. April in Bordeaux zügig auf den Markt kamen, bestätigen diese Erwartung eindrucksvoll.
Château Batailley führte den Trend an und bot seinen Jahrgang 2023 für 26 Euro pro Flasche „ex négociant“ an, was einem Rückgang von 11,9 % gegenüber 2022 entspricht. Auch Château Léoville-Las-Cases , ein renommiertes Weingut aus Bordeaux, überraschte den Markt mit einem Preisnachlass von 40 % und bot seinen Wein für 138 Euro pro Flasche „ex négociant“ bzw. 1.662 Pfund (1.946 Euro) für einen Karton mit 12 Flaschen für den internationalen Handel an. Château Clos du Marquis folgte diesem Trend mit einer bemerkenswerten Preissenkung von 36 % und bot seinen Wein für 60 Euro pro Flasche „ex négociant“ bzw. 462 Pfund pro Karton für den internationalen Handel an.
Die Marktbegeisterung nahm mit dem Erscheinen der Rezensionen weltbekannter Kritiker noch zu. Besonders hervorzuheben sind laut „The Wine Advocate“ Château Lafleur , Château La Conseillante und Château Cheval Blanc , die jeweils zwischen 98 und 100 Punkten erhielten. Weitere Spitzenweine, ab 96 Punkten, sind unter anderem Château Montrose , Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande und Château Lafite Rothschild . Der Jahrgang 2023, der als „faszinierendes Paradoxon“ beschrieben wird, bietet spannende Möglichkeiten, insbesondere wenn die Preise weiter fallen.
James Sucklings Urteile schürten die Vorfreude zusätzlich, denn Château Canon , Le Pin und Château Margaux erzielten Höchstwertungen zwischen 99 und 100 Punkten. Auch wenn die zukünftige Entwicklung ungewiss bleibt, prognostizieren Experten eine wachsende Kluft zwischen Weingütern mit starker Markenattraktivität und solchen, die auf Bekanntheitsgrad setzen. Dies unterstreicht die sich wandelnde Dynamik des Weinmarktes.
Während der En-Primeur-Markt in Bordeaux diese Veränderungen bewältigt, ist eines klar: Angesichts verlockender Preissenkungen und hervorragender Kritiken erreicht die Vorfreude auf den Jahrgang 2023 neue Höhen und verspricht Weinliebhabern weltweit eine dynamische und fesselnde Reise.
Quelle: WineNews