Letzte Woche erlebte das Burgenland in Österreich den ersten größeren Hagelsturm des Jahres 2024, der in der Agrarlandschaft der Region schwere Verwüstungen anrichtete.
Nach Angaben der Österreichischen Hagelversicherung betraf der Sturm insgesamt 5.000 Hektar in den Bezirken Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung.
Dieses Ereignis markiert für viele lokale Winzer einen schwierigen Start ins Jahr, nachdem es Ende April zu Frostereignissen gekommen war.
Ein doppelter Schlag für die Winzer
Der Frost Ende April hatte bereits einen düsteren Vorgeschmack auf 2024 gegeben und bei den Winzern Besorgnis über die möglichen Auswirkungen auf ihre Ernte ausgelöst. Nur zwei Wochen später verschärfte ein heftiger Hagelsturm diese Schwierigkeiten noch, insbesondere im Burgenland, das vom vorherigen Frost weitgehend verschont geblieben war.
In den betroffenen Gebieten von Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung richtete der Hagel erhebliche Schäden an ganzen Weinbergen an. Winzer aus Gols, einer der bedeutendsten Weinbauregionen, berichteten dem Österreichischen Rundfunk (ORF), dass einige Weinberge vollständig zerstört wurden. Auch im südlichen Burgenland kam es vereinzelt zu erheblichen Schäden, was die weitreichenden Auswirkungen des Sturms verdeutlicht.
Wirtschaftliche Auswirkungen und erste Einschätzungen
Erste Schätzungen der österreichischen Hagelversicherung belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Der Sturm beschädigte nicht nur Weinberge, sondern auch Obstplantagen und Ackerbauflächen – wichtige Bestandteile der regionalen Landwirtschaft – schwer. Das volle Ausmaß der Schäden wird sich mit fortschreitender Schadensbewertung herausstellen, doch die ersten Zahlen verdeutlichen bereits die Schwere des Sturms.
Langfristige Bedenken und Klimawandel
Die Vertreter der österreichischen Hagelversicherung und von GeoSphere Austria wiesen in ihrer Pressemitteilung auf einen besorgniserregenden Trend hin: „Rekordstürme werden künftig keine Ausnahme mehr sein, sondern zur Norm werden, wenn wir die globale Erwärmung nicht in den Griff bekommen.“ Diese Aussage unterstreicht die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse, die höchstwahrscheinlich durch den Klimawandel bedingt sind und eine wachsende Bedrohung für die Landwirtschaft weltweit darstellen.
Der Weg in die Zukunft für die Winzer des Burgenlandes
Für die Winzer des Burgenlandes liegt der Fokus zunächst auf der Erholung und Schadensbegrenzung. Dazu gehört die Prüfung der Ertragsfähigkeit der verbleibenden Ernten, die Planung von Nachsaaten, wo nötig, und die Nutzung verfügbarer Finanzhilfen oder Versicherungsleistungen zur Unterstützung der Wiederaufbaumaßnahmen. Die gesamte Landwirtschaft im Burgenland muss langfristige Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung seiner Auswirkungen entwickeln.
Reaktionen der Gemeinschaft und der Industrie
Die lokale Bevölkerung und die gesamte Weinbranche mobilisieren sich, um die Betroffenen zu unterstützen. Branchenverbände werden voraussichtlich Ressourcen und Leitlinien zu bewährten Vorgehensweisen im Umgang mit solchen Extremwetterereignissen bereitstellen. Es ist auch mit Forderungen nach verstärkten Investitionen in Schutzmaßnahmen wie Hagelnetze und andere Technologien zum Schutz der Ernte vor extremen Wetterbedingungen zu rechnen.
Abschluss
Der erste Hagelsturm des Jahres 2024 hat den Weinbergen und landwirtschaftlichen Flächen des Burgenlandes in Österreich erheblichen Schaden zugefügt. Während die Region mit den unmittelbaren Folgen zu kämpfen hat, stehen die weiterreichenden Auswirkungen auf künftige Wettermuster und die anhaltende Herausforderung des Klimawandels weiterhin im Mittelpunkt der Diskussionen.
Quelle: Österreichischer Rundfunk (ORF)