Die Verbindung der Familie Moser zum Weinbau reicht bis ins Jahr 1848 zurück.
Diese ereignisreiche Geschichte erlebte in den 1950er Jahren einen bedeutenden Wendepunkt, als Dr. h.c. Lenz Moser den Weinbau mit der Entwicklung eines Hochreben-Erziehungssystems revolutionierte.
Diese Innovation läutete eine neue Ära im Weinbau ein und steigerte sowohl die Qualität als auch die Quantität der Weinproduktion.
Gründung des Sepp Moser Anwesens
Mitte der 1980er-Jahre gründete Lenz Mosers Sohn, Sepp Moser , das Weingut Sepp Moser und nutzte dafür die Weinberge der Familie. Dieses in Österreich einzigartige Unternehmen erstreckte sich über 50 Hektar in zwei unterschiedlichen Weinregionen: Kremstal in Niederösterreich und Neusiedlersee im Burgenland. Jede Region trug zu einem vielfältigen Portfolio hochwertiger Weine bei: ausdrucksstarke und mineralische Weißweine von den steilen, nach Süden ausgerichteten Terrassen Rohrendorfs (Kremstal) sowie strukturierte Rotweine und ausdrucksstarke Dessertweine (Beerenauslese und Trockenbeerenauslese) aus der Seewinkelebene östlich des Neusiedlersees.

Umstellung auf biodynamischen Anbau
Ab dem Jahr 2000 begannen Sepps Sohn Nikolaus und seine Frau Andrea , alle Weinberge schrittweise auf biodynamischen Anbau umzustellen. Bereits im Jahrgang 2009 erhielten die Weine die Demeter-Zertifizierung , was das Engagement der Familie für nachhaltige und ökologische Anbaumethoden unterstreicht. Dieser Wandel markierte eine bedeutende Weiterentwicklung im Weinbau der Familie Moser und betonte den minimalen Eingriff in die Natur sowie den tiefen Respekt vor der Umwelt.
Die Gegenwart: Weinbau MOSER
Im Jahr 2023 erfolgte das Rebranding des Weinguts unter dem Namen Vitikultur MOSER . Die heutige Generation, vertreten durch Kathi und ihren Mann Jan , überwacht nun den Weinherstellungsprozess. Ihr Ansatz ist minimalistisch: Sie verzichten auf die Zugabe von Hefe oder Enzymen, um den authentischen Charakter des Terroirs zu bewahren. Die so entstehenden Weine sind elegant, lebendig und traditionsgetreu und verkörpern die langjährige Philosophie der Familie.

Biodynamische Prinzipien und Praktiken
Die Familie Moser widmet sich seit ihrer frühen Zusammenarbeit mit Pionieren im Elsass dem biodynamischen Weinbau. Diese Methode schont nicht nur die Umwelt, sondern regeneriert und verbessert auch die Bodengesundheit, was zu Weinen mit authentischem und individuellem Charakter führt. Die Philosophie basiert auf der Schaffung eines ausgewogenen Ökosystems durch den Einsatz biodynamischer Präparate wie Hornmist, Hornkiesel, Pflanzentees und Kompost, um die Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Reben zu stärken.
Ein biodynamisches Bauernhof-Ökosystem
Der Bauernhof der Familie Moser ist ein lebendiges, artenreiches Ökosystem. Zwei Norikerpferde pflügen einen Teil der Weinberge, während 30 Hühner in einem mobilen Stall zwischen den Reben Eier liefern. Eine kleine Schafherde weidet an den Böschungen und fördert so eine Kreislaufwirtschaft auf dem Hof. Diese Integration von Tieren und biodynamischen Anbaumethoden schafft eine nachhaltige und harmonische Umgebung, fernab der Monokultur des konventionellen Weinbaus.

Weinprobe
- Riesling Ried Gebling 1ÖTW: Ein komplexer und eleganter Wein. In der Nase zart und einladend mit subtilen Noten von Blütenhonig und weißem Pfirsich. Am Gaumen entfaltet er eine elegante Zitrus- und Pfirsichnote. Ausgewogen und mit einem beeindruckenden Abgang, der von mineralischen Nuancen und reichen Fruchtaromen wunderbar abgerundet wird.
- Grüner Veltliner Ried Breiter Rain 1ÖTW : Ein Meisterwerk an Ausgewogenheit und Raffinesse. In der Nase verschmelzen edle Tabaknoten nahtlos mit einem Bouquet exotischer Aromen und verführen die Sinne mit ihrer Komplexität und Tiefe. Am Gaumen präsentiert er sich vollmundig und voluminös, jeder Schluck offenbart neue Facetten von Würze und Komplexität. Der Abgang ist zugleich salzig und seidig.
- Grüner Veltliner Ried Gebling 1ÖTW : Eine harmonische Symphonie der Aromen und Texturen, die die lebendige Schönheit des Weinbergs widerspiegelt. Zart und einladend verströmt der Wein sanfte Aromen, die an eine sonnenverwöhnte, mit duftenden Kräutern geschmückte Wiese erinnern. Feine Noten reifer Äpfel tanzen anmutig im Hintergrund und verleihen dem Bouquet eine dezente Süße. Am Gaumen entfalten sich mit jedem Schluck tropische Nuancen und umhüllen den Gaumen mit exotischen Aromen. Ein anhaltender Abgang, geprägt von seiner mineralischen Note, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Fazit: Ein Vermächtnis der Innovation und Nachhaltigkeit
Die Weinbautradition der Familie Moser erstreckt sich über 17 Generationen, in denen jede Generation mit Innovation und dem Engagement für Nachhaltigkeit zum Erbe beiträgt. Seit der Demeter-Zertifizierung im Jahr 2009 stehen ihre biodynamischen Anbaumethoden für einen ganzheitlichen Ansatz im Weinbau. Durch die Konzentration auf Ausgewogenheit und natürliche Widerstandsfähigkeit erzeugen sie weiterhin Weine von außergewöhnlicher Qualität, die auch ihre tiefe Verbundenheit mit dem Land widerspiegeln.